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Leise, sauber, schnell: mtu-Hybrid-Antrieb von Rolls-Royce für die Bodenseegürtelbahn

Veröffentlicht am 08 Mai 2018

Das mtu-Hybrid-PowerPack von Rolls-Royce könnte auf der Bodenseegürtelbahn eingesetzt werden und so bereits vor der Elektrifizierung einen gleichzeitig umweltfreundlichen, wirtschaftlichen und zuverlässigen Bahnbetrieb ermöglichen.

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  • Erfolgreiche Simulation von Hybrid-Zug-Verkehr auf der Bodenseegürtelbahn
  • mtu-Hybrid-PowerPack senkt Emissionen, Lärm und Betriebskosten bei gleicher Infrastruktur
  • Entwicklung ist Teil der Elektrifizierungs-Strategie von Rolls-Royce

Friedrichshafen – Das mtu-Hybrid-PowerPack von Rolls-Royce könnte auf der Bodenseegürtelbahn eingesetzt werden und so bereits vor der Elektrifizierung einen gleichzeitig umweltfreundlichen, wirtschaftlichen und zuverlässigen Bahnbetrieb ermöglichen. Das ist das Ergebnis von Simulationen, die mtu für den Interessenverband Bodenseegürtelbahn durchgeführt hat. Ein lokal emissionsfreier Betrieb, zum Beispiel in Stadtgebieten und Tunneln, ist darstellbar. Mit diesem Antrieb können im Vergleich zu einem reinen Dieselantrieb auf dieser Strecke bis zu 20 Prozent CO2-Emissionen eingespart werden. Dieses Ergebnis ist generell auch auf andere Strecken anwendbar. Auf einem mtu-Prüfstand wurde mit einem realen Hybrid-PowerPack und einer computersimulierten Umgebung (bestehend aus Fahrzeug und Strecke) die Strecke zwischen Radolfzell und Friedrichshafen gefahren. Dabei zeigte sich, dass bestehende und zukünftig gewünschte Fahrpläne durch Züge mit mtu-Hybrid-Antrieb eingehalten werden können.

„Mit dem Hybrid-PowerPack bieten wir eine umweltfreundliche Bahn-Antriebslösung, die die Vorzüge von Batterie- und dieselbetriebenen Zügen vereint“, sagte Lars Kräft, Leiter des Industriegeschäfts bei Rolls-Royce Power Systems. „Züge mit unserem Hybrid-Antrieb könnten innerhalb weniger Jahre den Betrieb auf der Bodenseegürtelbahn verbessern: mit deutlich weniger Lärm, weniger Emissionen, mehr Verbindungen mit zusätzlichen Haltestellen – und das ohne weitere Infrastruktur-Kosten.“

Simuliert wurde der Betrieb des vorhandenen Fahrzeugs des Typs VT 612, das virtuell mit mtu-Hybrid-PowerPacks umgerüstet wurde. Dass eine solche Umrüstung auch real möglich ist, hat eine Machbarkeitsstudie der Deutsche-Bahn-Tochter DB Systemtechnik belegt. Besonders relevant ist dies, weil es sich um sogenannte bogenschnelle Fahrzeuge handelt. Nur diese Züge mit „Neigetechnik“ können die zahlreichen Gleisbögen auf der Bodenseegürtelbahn mit hoher Geschwindigkeit durchfahren und ermöglichen so eine schnelle Verbindung zwischen Basel und Ulm.

Das mtu-Hybrid-PowerPack ist ein High-Tech-Produkt aus Friedrichshafen und eine Zusammenarbeit der ortsansässigen Unternehmen Rolls-Royce Power Systems und ZF Friedrichshafen. Es kombiniert die folgenden Komponenten zu einem intelligenten Antriebssystem: einen modernen mtu-Dieselmotor mit Abgasnachbehandlung, der den aktuellen Emissionsrichtlinien sowie der zukünftigen EU-Stufe V ab 2021 entspricht, ein innovatives ZF-Automatikgetriebe, eine elektrische Maschine, die zur Rückgewinnung von Bremsenergie und als Antriebsmotor dient und ein hochentwickeltes Batteriesystem zur Speicherung der rückgewonnenen Bremsenergie. Das Hybrid-PowerPack hat seine Zuverlässigkeit unter anderem in realen Testfahrten von rund 15.000 Kilometern Länge unter Beweis gestellt.

Die Technologie ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur Hybridisierung und Elektrifizierung von mtu-Antriebssystemen, die Rolls-Royce Power Systems in den Mittelpunkt seiner aktuellen Entwicklungen stellt. Das Unternehmen arbeitet an einer Reihe von Technologien vor allem für die Bereiche Bahn, Schifffahrt und Stromerzeugung, die in naher Zukunft in Serie gehen sollen. Dazu gehören unter anderem sogenannte Microgrid-Anlagen, die beispielsweise Sonnen-Energie, Gas-Gensets und Batteriespeicher miteinander kombinieren. Aber auch Hybrid-Antriebe für Yachten werden künftig zum mtu-Angebot gehören.
Silke Rockenstein Pressesprecherin Fachpresse, alle Regionen
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