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mtu-Hybrid-Antriebe könnten Züge in Baden-Württemberg grüner machen

Veröffentlicht am 22 Mai 2019 von Rolf Behrens, Bilder von Robert Hack, mtu

Der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann zeigte sich bei seinem Besuch begeistert vom mtu Hybrid-PowerPack für Triebwagen.
Friedrichshafen, Germany

Der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann hat sich beim Rolls-Royce-Geschäftsbereich Power Systems in Friedrichshafen über Zukunftstechnologien des Unternehmens für umweltfreundliche Mobilität und Energieerzeugung informiert. Im Mittelpunkt des Interesses stand dabei das mtu Hybrid-PowerPack für Nahverkehrszüge, das auch in Baden-Württemberg auf die Schiene kommen könnte: Das baden-württembergische Verkehrsministerium hat mit Rolls-Royce verabredet, dass Rolls-Royce gemeinsam mit dem Fahrzeughersteller Alstom die wirtschaftliche Machbarkeit einer Remotorisierung von Bestandsfahrzeugen des Typs Lint mit Hybrid-Antrieben prüfen wird. Auf dieser Grundlage soll dann im Sommer geklärt werden, ob und in welchem Umfang Züge umgerüstet werden können. Die mtu-Hybrid-Technologie erlaubt einen lokal emissionsfreien Einsatz auf nicht elektrifizierten Strecken und Einsparungen von Kraftstoff und damit CO2 von bis zu 25 Prozent je nach Strecke und Einsatz. In Bahnhöfen und im Innenstadtbereich sinken die Antriebsgeräusche im rein elektrischen Betrieb um bis zu 75 Prozent (20 dB(A)).

Verkehrsminister Winfried Hermann sagte: „Wir müssen alle technischen Möglichkeiten nutzen, um auch im Schienenverkehr mit Diesel-Fahrzeugen den CO2-Ausstoß zu verringern. Vom mtu Hybrid-PowerPack bin ich begeistert: Es ist eine vielversprechende Innovation, im Lande entwickelt, die wir auch gerne bei uns erproben wollen.

Das Hybrid-PowerPack von mtu ist ein umweltfreundliches Antriebssystem, das die Vorzüge von batterie- und dieselbetriebenen Zügen vereint. Es verbindet einen mtu-Dieselmotor, der die zukünftige Emissionsrichtlinie EU-Stufe V einhält, mit einer elektrischen Maschine (die sowohl als Motor als auch als Generator eingesetzt werden kann) und dem Batteriesystem mtu EnergyPack, das die Energie speichert, die beim Bremsen zurückgewonnen wird. So wird unter anderem ein lokal emissionsfreier, batterieelektrischer Betrieb möglich.

Lars Kräft, Leiter des Industriegeschäfts bei Rolls-Royce Power Systems, sagte: „Das mtu Hybrid-PowerPack etabliert sich derzeit als Antrieb der Zukunft auf nicht-elektrifizierten Strecken. Wir würden uns sehr freuen, wenn auch in Baden-Württemberg, also gleichsam vor der Haustür unseres Stammsitzes, Züge mit unseren Hybrid-Antrieben den Bahnbetrieb verbessern würden:  mit deutlich weniger Lärm und weniger Emissionen – und das ohne zusätzliche Infrastruktur-Kosten.“

Das mtu Hybrid-PowerPack ist ein umweltfreundliches Antriebssystem, das die Vorzüge von batterie- und dieselbetriebenen Zügen vereint. Es verbindet einen mtu-Dieselmotor, der die zukünftige Emissionsrichtlinie EU-Stufe V einhält, mit einer elektrischen Maschine (die sowohl als Motor als auch als Generator eingesetzt werden kann) und dem Batteriesystem mtu EnergyPack, das die Energie speichert, die beim Bremsen zurückgewonnen wird.
 
Rolls-Royce hat diese Technologie in den vergangenen Jahren zur Serienreife gebracht und stetig weiterentwickelt. Zu den ersten Kunden des Hybrid-PowerPacks gehören die Staatsbahn der Republik Irland und das britische Leasingunternehmen Porterbrook. Mit Blick auf den Beitrag des mtu Hybrid-PowerPacks zu Klimaschutz und Ressourcenschonung wurde die Antriebslösung kürzlich mit dem Innovationspreis des Bahn-Media-Verlags in der Kategorie Energie und Umwelt prämiert.  

Im Zuge seiner Strategie PS 2030 setzt der Geschäftsbereich Power Systems von Rolls-Royce auf Technologien zur Dekarbonisierung von Antrieben und Energieversorgungssystemen: Zu diesem Konzept gehören neben dem Hybrid-PowerPack auch sogenannte Microgrids, intelligente dezentrale Energieversorgungssysteme, mit denen Rolls-Royce aktiv die Energiewende unterstützt.

Der Inhalt der Beiträge entspricht dem Stand zum jeweiligen Erscheinungsdatum. Sie werden nicht aktualisiert. Weitergehende Entwicklungen sind deshalb nicht berücksichtigt.

Kontakt

Lars Kräft
Tel.:
+49 7541 90 7007
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