Warum entschied sich die Firma Donskoi Kamen 2009 für den Kauf von mtu-Motoren? Cheftechniker Waleri Gromow erinnert sich. Die Hauptfrage sei gewesen, wie man zwei Megawatt bekommt. „Mit den Generatoren, die wir zu dem Zeitpunkt hatten, war das nicht möglich. Man hätte einen großen Generator kaufen müssen, was aber auch nicht günstig ist. Wenn du für einen Teil der Anlage nur 500 Kilowatt brauchst, musst du einen Zwei-Megawatt-Generator anschmeißen.“
Michail Pridanow, der Leiter einer Service-Firma für Großmotoren bei Moskau, riet dem Steinbruch zum Kauf von mtu-Motoren der Baureihe 1600. Der Zwölfzylinder von mtu war neu auf dem Markt und versprach – auch wegen günstiger Abgaswerte – auf lange Zeit keine Beanstandungen russischer Behörden. Auch war er, im Vergleich zu anderen Anbietern, günstig. Die Bauweise des Motors sei einfach, was Reparaturarbeiten erleichterte, erklärt der Servicemann. Sechs der 17 Motoren haben die Servicemitarbeiter bisher repariert. Der älteste Motor lief fünf Jahre - 5.000 Motorstunden – bis zur ersten Reparatur.
Die Sparsamkeit hat ihren Preis: Arbeiter sind ständig damit beschäftigt, die Brechmaschinen und die Motoren vom Staub zu reinigen, der sich nach einem Regen in grauen Schlamm verwandelt. Sie arbeiten mit Besen, Schabern und Lappen. Es ist ein unermüdlicher Kampf. Auch die Stromkabel, die aus den Boxen führen, sind nicht durch Betonschächte gesichert, sondern einfach auf der Erde verlegt.
„Das Wichtigste ist nicht die Schönheit, sondern dass die Produktion läuft”, so Pridanow. Und die läuft. Seit 2006 erhöhte sich die Produktion von Schotter und anderen Steinen von 500.000 auf heute durchschnittlich 3,5 Millionen Tonnen Fertigprodukt im Jahr. Für den Neubau einer zehn Kilometer langen, vierspurigen Autobahnstrecke rechnet man mit 300.000 Tonnen Schotter allein für das Fundament.
Die technische Steuerung der Motoren in der ersten Stromerzeugungseinheit, welche die große Steinbrechanlage von ThyssenKrupp versorgt, ist vom Feinsten. Ihre Leistung wird durch eine Spezialsoftware synchronisiert. Damit erreicht man, dass die acht Motoren die gleiche Stromstärke produzieren und eine Netzfrequenz von 50 Hertz erreicht wird. Die Synchronisierung sorgt auch dafür, dass minimale Abweichungen bei den Motor-Umdrehungszahlen ausgeglichen werden.