Umrüstkit für bestehende Gasmotoren
Bis dahin wird auch der Bedarf an Wasserstoffmotoren steigen. Noch sind sie für die Stromversorgung nicht gefragt, da sie sich kaum rechnen. Denn grüner Wasserstoff ist nicht nur teuer, sondern auch schwer zu bekommen – wie das Beispiel duisport zeigt. Doch weltweit sind Wasserstoff-Projekte im Kommen.
Andrea Prospero entwickelt mit seinen Kollegen daher auch ein Umrüstkit für bestehende mtu-Gasmotoren. „Mit diesem Umrüstkid können Kunden, beispielsweise im Rahmen einer Grundüberholung, aus ihrem Gasmotor einen Wasserstoffmotor machen und damit CO2-neutral Energie erzeugen“, so Prospero. Der TÜV Süd hat die H2-Readiness der mtu-Gasmotoren der Baureihe 4000 FNER/ FV bereits zertifiziert .
Wasserstoffmotoren als zentraler Pfeiler der Energiewende
Doch die Planungen gehen weiter. In einem Konsortium mit fünf Unternehmen und Forschungsstellen entwickeln Rolls-Royce-Ingenieure die notwendigen Technologien für neue, noch leistungsfähigere und effizientere Wasserstoffverbrennungsmotoren. Im Rahmen des öffentlich geförderten Projekts Phoenix (Performance Hydrogen Engine for Industrial and X) soll bei einem Wasserstoffmotor erstmals die gleiche elektrische und thermische Energie erzeugt werden wie bei aktuell verfügbaren Erdgas-BHKWs im größeren Leistungsbereich (bis 2,5 MW).
„Wir sind überzeugt davon, dass Wasserstoff-Verbrennungsmotoren ein zentraler Pfeiler der Energiewende werden“, sagt Tobias Ostermaier, der das Geschäft mit dezentralen Energiesystemen bei Rolls-Royce leitet. „Sobald die Verfügbarkeit von grünem Wasserstoff in großem Maßstab sichergestellt ist, wird die im Projekt Phoenix geförderte Technologie der hocheffizienten Wasserstoffblockheizkraftwerke reif sein für ihren Einsatz“, sagt er.
CO2-neutrale Autarkie als Wettbewerbsvorteil
Auch Alexander Garber ist überzeugt von seinem Projekt und stolz darauf, ein Vorreiter zu sein. Er geht sogar so weit zu sagen, dass das schon heute autarke, und perspektivisch CO2- Energiesystem ein großer Wettbewerbsvorteil für den Duisburger Hafen ist. „Wir leben leider in Zeiten, in denen eine autarke Energieversorgung für die kritische Infrastruktur ein wichtiges Argument ist“, sagt er. Dass diese Autarkie bald auch noch CO2-neutral ist, sei ein weiterer Pluspunkt – und ein Alleinstellungsmerkmal für einen Hafen, bei dem sich bis zuletzt noch alles um Kohle drehte.