MTU Friedrichshafen steigert Umsatz im achten Jahr in Folge
Veröffentlicht am 08 März 2002
Zum achten Mal in Folge hat die MTU Friedrichshafen zusammen mit ihren Tochter- und Beteiligungsgesellschaften im Geschäftsjahr 2001 ihre erfolgreiche Unternehmensentwicklung fortgesetzt.
- Rekord-Umsatz von 1.128 Mio. Euro erzielt
- Trotz rückläufigen Marktvolumens Umsatz um neun Prozent gesteigert
- Global aufgestellt: Kernmärkte Asien/Pazifik, Europa, Amerika
- Auftragseingang in Höhe von 1.134 Mio. Euro
- Technologieführer mit hohen Investitionen und Entwicklungsausgaben
- Führende Position im Off-Highway-Geschäft von DaimlerChrysler
- Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr
Rekord-Umsatz von 1.128 Mio. Euro erzielt
Friedrichshafen. Zum achten Mal in Folge hat die MTU Friedrichshafen zusammen mit ihren Tochter- und Beteiligungsgesellschaften im Geschäftsjahr 2001 ihre erfolgreiche Unternehmensentwicklung fortgesetzt. Mit einem Umsatz von 1.128 Millionen Euro hat das zur DaimlerChrysler AG gehörende Unternehmen den Vorjahres-Wert (1.034 Mio. Euro) um 94 Mio. Euro deutlich gesteigert. "Wir haben unser Ziel einer erneuten Umsatzsteigerung voll erreicht", sagte Dr. Rolf A. Hanssen, Vorsitzender der Geschäftsführung der MTU Friedrichshafen und Leiter DaimlerChrysler Powersystems Off-Highway beim Jahres-Pressegespräch am 8. März 2002 in Friedrichshafen.
Aufgrund der guten Geschäftsentwicklung konnte das Unternehmen im letzten Jahr 172 neue Arbeitsplätze schaffen und beschäftigt aktuell 6200 Mitarbeiter. Die Zahl der Auszubildenden liegt bei 341.
Trotz rückläufigen Marktvolumens Umsatz um neun Prozent gesteigert
Die Umsatzsteigerung der mtu entspricht einem Wachstum von neun Prozent. Vor dem Hintergrund des weltweit leicht rückläufigen Marktvolumens (-2,5%) und des schwierigeren gesamtwirtschaftlichen Umfeldes bewertete Dr. Hanssen dies als klaren Erfolg. Dieser ist vor allem auf die nachhaltige Produktoffensive zurückzuführen, die die mtu 1995 eingeleitet hat und weiter fortsetzt. Mit modernen Motoren und durch die konsequente Weiterentwicklung von Schlüsseltechnologien hat das Unternehmen seine Position als Technologie- und Innovationsführer ausgebaut und sich - neben der traditionell guten Position im Militär- und Behördengeschäft - eine starke Stellung in den kommerziellen Märkten verschafft. Als Beispiele hierfür nannte Dr. Hanssen das Segment Patrouillenboote, in dem mtu seit einigen Jahren mit rund 80 Prozent Marktanteil vertreten ist und das Segment der großen Yachten, in dem das Unternehmen zusammen mit dem Partner-Unternehmen DDC über die Hälfte des Weltmarktes hält.
Über zwei Drittel ihres Umsatzes (69%) erzielte die mtu im vergangenen Jahr mit kommerziellen Produkten, rund ein Drittel (31%) stammte aus dem militärischen Geschäft. Der wichtigste Einzelmarkt ist für mtu nach wie vor das Schiffssegment, das mit 44 Prozent Umsatzanteil beziehungsweise 500 Mio. Euro vor den anderen Anwendungen Energiesysteme (18%), Bahn/Minenfahrzeuge (8%), militärische Fahrzeuge (9%), Gelenkwellen (11%) und Systemkomponenten (10%) liegt.
Die Zahl der Motoren, die die mtu im vergangenen Jahr abgesetzt hat, ist mit über 5000 Einheiten ebenfalls auf ein neues Rekordniveau gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr (rund 4600 Stück) ist dies ein Anstieg um neun Prozent. Den größten Anteil an dieser Stückzahlsteigerung haben die neuen Baureihen 2000 und 4000. Von diesen Motoren hat das Unternehmen gegenüber dem Jahr 2000 16 beziehungsweise 26 Prozent mehr ausgeliefert.
Global aufgestellt: Kernmärkte Asien/Pazifik, Europa, Amerika
Der Export-Anteil der mtu erhöhte sich im vergangenen Jahr leicht und liegt jetzt bei über 70 Prozent. Besonders erfolgreich war das Unternehmen im asiatisch-pazifischen Raum, wo es über 30 Prozent seines Umsatzes (rund 360 Mio. €) erzielte. Dies bedeutet ein Plus von vier Prozent in diesem Markt. "Der erneut starke Umsatzzuwachs in Asien spiegelt den Erfolg unserer langfristig angelegten Globalisierungsstrategie wider," sagte Dr. Hanssen. Seit 27 Jahren ist das Unternehmen mit der Tochtergesellschaft MTU Asia, die ihrerseits weitere Tochter- und Vertriebsgesellschaften in Asien hält, in diesem wichtigen Markt vertreten. Weitere wichtige Märkte für mtu sind Europa außerhalb Deutschlands (30%), Amerika (9%) und Deutschland (28%).
Auftragseingang in Höhe von 1.134 Mio. Euro
Der Auftragseingang der mtu lag im Jahr 2001 bei 1.134 Million Euro, leicht unterhalb des herausragenden Wertes des Vorjahres. Mittlerweile nachgelassen hat der Boom der Internet-Industrie, der sich im Jahr 2000 sehr günstig auf das mtu-Geschäft mit Notstromaggregaten ausgewirkt hatte. Vor dem Hintergrund der Ereignisse des 11. September und dem in der Folge stark veränderten Nachfrageverhalten bewertete Dr. Hanssen den Auftragseingang 2001 als mehr als erfreulich.
Sehr positiv war der Auftragseingang bei militärischen Schiffen, der einen Zuwachs von 14 Prozent aufweist. Der Vertriebschef der mtu, Peter Grosch, betonte in diesem Zusammenhang, dass insgesamt bereits 28 Motoren der neuen Baureihe 8000 bestellt worden seien, die erst Ende 2000 in den Markt eingeführt wurde. Im Segment der großen Schnellfähren verzeichnet mtu gegen den Trend ein Auftrags-Plus von 15 Prozent. Sehr positiv hat sich für mtu das Bahnsegment entwickelt, in dem das Unternehmen das Auftragsvolumen verdreifachen konnte. Maßgeblich sind dafür Bestellungen der Baureihe 4000, die zunehmend die ältere Baureihe 396 ersetzt. Die Deutsche Bahn AG, mit der die mtu traditionell erfolgreich zusammenarbeitet, hat beispielsweise über 500 Motoren dieser Baureihe für Remotorisierungen ihrer V218- und V290-Loks bestellt. Für verschiedene Triebwagenprojekte liegen der mtu Bestellungen über knapp 500 Powerpack-Motoren der Baureihe 183 vor.
Technologieführer mit hohen Investitionen und Entwicklungsausgaben
Die Investitionen der mtu-Gruppe beliefen sich im Geschäftsjahr 2001 auf 71 Mio. Euro. Sie konzentrieren sich vor allem auf Maßnahmen zur Verbesserung der Produktivität und zur Erhöhung der Kapazitäten und stellen sicher, dass die mtu die jährlich steigende Zahl ausgelieferter Motoren bewältigen kann.
Für Forschung und Entwicklung hat mtu im vergangenen Jahr 77 Millionen Euro ausgegeben. "Unsere erneut gesteigerten F&E-Ausgaben sind die Basis für unsere Innovationskraft, mit der wir uns auch weiterhin von unseren Wettbewerbern differenzieren wollen," so Dr. Hanssen. "Von der kontinuierlichen Verbesserung bestehender Produkte bis hin zur Serienreifmachung neuer Technologien, wie der Brennstoffzelle, bauen wir unsere Technologieführerschaft konsequent aus." Einen Schwerpunkt bildete beispielsweise die Produktneuentwicklung des 20V 4000 für kommerzielle Anwendungen. Auch bestehende Motoren, vor allem der Baureihen 2000, 4000 und 8000 wurden konsequent weiterentwickelt. Die Brennstoffzelle "HotModule" ist mit weiteren 12 zur Auslieferung anstehenden Anlagen auf dem besten Weg zur Serienfertigung.
Führende Position im Off-Highway-Geschäft von DaimlerChrysler
Nach der Übernahme des amerikanischen Motorenherstellers Detroit Diesel Corporation (DDC) durch die DaimlerChrysler AG hat der Konzern seine Off-Highway-Aktivitäten im Produktbereich "DaimlerChrysler Powersystems Off-Highway" konzentriert. Die MTU Friedrichshafen, die seit über 30 Jahren zu DaimlerChrysler gehört, übernimmt in diesem Produktbereich die Führungsrolle.
Innerhalb des DaimlerChrysler Off-Highway-Bereichs werden derzeit die Entwicklungsaktivitäten, Produktprogramme und Vertriebswege der mtu sowie des Off-Highway-Geschäfts von DDC und vom Mercedes-Benz-Nutzfahrzeugbereich verknüpft. So ergibt sich ein Produktprogramm mit über 20 verschiedenen Motorenbaureihen zwischen 30 und 12.000 PS (20 bis 9.000 kW). Enthalten sind darin auch die Baureihen 2000 und 4000, die seit 1996 von mtu und DDC in Friedrichshafen und Detroit gefertigt und vertrieben werden. Diese Motoren führen mtu und DDC derzeit zu einem einheitlichen technischen Stand, den so genannten "World Engines" zusammen.
Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr
Mit Blick auf das laufende Geschäftsjahr äußerte sich Dr. Hanssen optimistisch, die Wachstumsstrategie trotz schwierigerer Umfeldbedingungen weiter fortsetzen zu können. Als wesentliche Stärke des Unternehmens werde dazu die Entwicklung von Produkten und Technologien konsequent weiter vorangetrieben. Positive Effekte erwartet sich das Unternehmen im angestammten Geschäft insbesondere von den neuen Baureihen 2000 und 4000, sowie im Bereich Gasmotoren und Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen von der im Januar 2002 eingegangenen Kooperation mit MDE Dezentrale Energiesysteme.
Eine weitere Stärke des Unternehmens ist sein weltweites Vertriebs- und Service-Netzwerk. "Wir werden unsere weltweiten Aktivitäten gezielt weiter ausbauen und im Rahmen der Integration des DaimlerChrysler-Off-Highway-Geschäfts unsere neue Markenstrategie sukzessive umsetzen," sagte Dr. Hanssen. Diese sieht vor, die Marke mtu zur Marke für das Systemgeschäft - die Segmente Schiff, Bahn, Energiesysteme und militärische Fahrzeuge - auszubauen. Detroit Diesel soll zur Marke für die Volumensegmente - die Anwendungen Baumaschinen, Minenfahrzeuge, industrielle und landwirtschaftliche Maschinen - weiterentwickelt werden.