SMM 2002: MTU Friedrichshafen ist Marktführer bei schnellen Schiffen

• MTU Friedrichshafen ist Marktführer bei schnellen Schiffen
• 60 Prozent der schnellen Passagierfähren fahren mit mtu
• Marktführerschaft bei Patrouillenbooten
• mtu-Antriebe bei militärischen Spezialschiffen stark nachgefragt

Hamburg - Die Position der MTU Friedrichshafen im Schiffssektor hat sich weiter verbessert. In vielen Anwendungen im Marinesektor ist mtu - einschließlich der in Detroit produzierten Motoren - Marktführer, in einigen sogar mit Anteilen von 50 Prozent und mehr.

Besonders stark ist die Position der Marke mtu im Bereich Yachten. Bei Megayachten mit einer Länge von 80 Fuß und darüber wurden im vergangenen Jahr 56 Prozent aller neu bestellten Schiffe mit MTU/DDC-Motoren, vor allem der Baureihen 2000 und 4000, ausgestattet. Mit Abstand die beste Position nimmt der 1.470 kW (2.000 PS) starke 16V 2000 ein, der mit knapp 200 verkauften Motoren im Jahr 2001 innerhalb seiner Leistungsklasse einen Marktanteil von über 90 Prozent hält. Auch der 12V 183 mit einer Leistung von 970 kW (1.300 PS) ist mit knapp 150 verkauften Einheiten nach wie vor ein beliebter Motor, der in viele Yachten eingebaut wird.

Insgesamt 540 Yachtmotoren hat mtu im Jahr 2001 verkauft, ein klares Zeichen für den guten Klang des Namens mtu in der Yachtwelt. Der wichtigste Markt ist dabei Italien, noch vor den USA und den übrigen europäischen Ländern. Mit einigem Abstand folgt der asiatische Raum, der jedoch von Jahr zu Jahr wichtiger wird. Im Yachtbereich liegt die Stärke der Marke mtu derzeit im Bereich von 900 bis 9.000 kW (1.200 -12.000 PS). Hier hält die mtu einen Anteil von über 60 Prozent des Marktes. Im Leistungsbereich 500 bis 900 kW (700 - 1.200 PS) steht die Marke mtu heute noch an Position zwei, dieser Leistungsbereich wird derzeit bis hinunter auf 350 kW (500 PS) ausgebaut.

Schnelle Passagierfähren: 60 Prozent fahren mit mtu

Auch im Bereich kommerziell genutzter schneller Schiffe ist mtu sehr gut vertreten. Insbesondere bei schnellen Passagier- und Autofähren mit Antriebsleistungen von 1.000 bis 3.000 kW (1.300 - 3.600 PS) pro Motor ist die Marke mtu mit einem Anteil von 62 Prozent klarer Marktführer. Meist werden hier Antriebsanlagen mit zwei, drei oder vier Motoren eingebaut, so dass die Gesamtleistung dieser Schiffe zwischen 2000 und 12.000 kW (2.600 - 16.000 PS) liegt. Die Motoren der Baureihen 2000 und 4000 sind besonders gefragt, über 100 Einheiten wurden hiervon im Jahr 2001 für Passagierfähren ausgeliefert. Wirtschaftlich sehr vorteilhaft sind die Motoren der Baureihe 4000 mit ihrem Common-Rail-Einspritzsystem. Diese Technologie erlaubt es, den Kraftstoffverbrauch und das Emissionsniveau sehr niedrig zu halten, beides wichtige Kriterien für die Betreiber. Auch die Baureihen 183 und 396 liegen nach wie vor sehr gut im Rennen. Fünfzig dieser Motoren wurden im vergangenen Jahr an Fährenbauer ausgeliefert. Die hohe Zahl der in diesem Bereich verkauften Einheiten ist ein Indiz für ihre Zuverlässigkeit, die die Betreiber als wichtigste Eigenschaft einstufen. Nur zuverlässig funktionierendere Motoren stellen sicher, dass ein Fährbetreiber mit seinem Schiff Geld verdienen kann.

In den Bereichen von 500 bis 1.000 KW (700 - 1.300 PS) und oberhalb von 3.000 kW (3.900 PS) stehen mtu-Motoren derzeit jeweils an Position zwei. Speziell im obersten Leistungsbereich zwischen 8.200 und 9.000 kW (11.000 - 12.250 PS), also bei großen Autofähren, ist eine Stärkung der Marktposition zu erwarten, denn mit der Baureihe 8000 steht jetzt ein Motor zur Verfügung, der mit seiner innovativen Technologie und der damit möglichen Wirtschaftlichkeit neue Standards setzt. Zwar ist der Markt für Schiffe entsprechender Größe (ca. 70 - 150 Meter) derzeit sehr verhalten, das Unternehmen erwartet sich hier aber dennoch Erfolge. Ein Indiz dafür sind 36 Motoren der Baureihe 8000, die mtu seit der Markteinführung Ende 2000 im Bereich Yachten und militärische Schiffe verkauft hat.

Patrouillenboote: mtu ist Marktführer

Bei Patrouillenbooten hält mtu am aktuellen Auftragsvolumen (2001) einen Anteil von 53%, weit vor dem nächsten Wettbewerber mit 30%. Diese Schiffe, die Geschwindigkeiten bis 70 Knoten (130 km/h) erreichen, benötigen mehr als andere Schiffe sehr leistungsstarke, aber dennoch leichte und kompakte Antriebsanlagen, denn nur so können die hohen Geschwindigkeiten auf dem Wasser erreicht werden. Schnelle Schiffe und die dafür notwendigen Motoren haben bei der mtu eine lange Tradition. Bereits in den 30er-Jahren erreichten Boote mit Maybach-Motoren - die Vorgängermarke von mtu - über 54 Knoten (100 km/h).

Der regionale Schwerpunkt im Markt solcher Hochleistungsboote liegt derzeit in Asien und Australien. 80 bis 90 Patrouillenboote werden hier jedes Jahr in Betrieb genommen. Auch diese Schiffe verfügen in der Regel über Mehrmotoren-Anlagen, so dass die Antriebsleistung in der Regel zwischen 2.000 und 4.000 kW beträgt.

Militärische Spezialschiffe: mtu-Antriebe stark nachgefragt

Sehr komplexe Antriebssysteme sind für militärische Spezialschiffe wie Fregatten, Korvetten und U-Boote erforderlich. Über 60 Prozent der neu gebauten Fregatten werden mit Gasturbinenanlagen bestückt, von den übrigen Schiffen, die mit Dieselmotoren oder mit kombinierten Dieselmotoren-/Gasturbinen-Anlagen ausgerüstet werden, fährt jedes zweite mit einer mtu-Antriebsanlage. Hier kommt die Systemfähigkeit des Unternehmens zum Tragen, die es erlaubt, Motoren, Gasturbinen, Getriebe und weitere Komponenten der Antriebsanlage aus einer Hand zu liefern und in ein einheitliches elektronisches Steuerungssystem zu integrieren.

Mindestens ebenso anspruchsvoll sind Antriebe für Minensuchboote und für U-Boote. In diesem Bereich hat die mtu seit vielen Jahren eine herausgehobene Position, die sie auch aktuell mit einem Anteil von 53 Prozent vom Gesamtmarkt weiter verteidigt. Nur wenige Hersteller sind in der Lage, die technischen Anforderungen an U-Boot-Motoren zu erfüllen. Sie müssen nicht nur absolut zuverlässig sein, sondern auch klein und leicht, aber dennoch eine hohe Leistung bringen. Zudem muss ihr Dieselverbrauch möglichst gering sein, denn jedes Gramm weniger verbrauchter Kraftstoff bedeutet eine längere Strecke, die das Boot zurücklegen kann. mtu erfüllt mit ihren Motoren nicht nur diese Kriterien, sondern pflegt eine Reihe von Kompetenzen, die die Motoren für U-Boote prädestinieren. Dazu gehören beispielsweise eine ausgefeilte Schall- und Schock-Dämpfung und ein bewährtes Motorenkonzept, das nicht auf Sonderkonstruktionen, sondern auf Serienmotoren zurückgreift.