mtu-Brennstoffzelle sichert Energieversorgung im Krankenhaus Grünstadt
Veröffentlicht am 08 Juli 2003
Im Kreiskrankenhaus in Grünstadt ist am 8. Juli 2003 eine stationäre Brennstoffzelle in Betrieb genommen worden.
- Pfalzwerke erneuern Energieversorgung des Krankenhauses Grünstadt mit innovativer Technologie der MTU Friedrichshafen
- Hochlauf der Brennstoffzellen-Serienproduktion für 2006 geplant
- Rekordergebnisse beim Wirkungsgrad erzielt
Grünstadt - Im Kreiskrankenhaus in Grünstadt ist am 8. Juli 2003 eine stationäre Brennstoffzelle in Betrieb genommen worden. Die Brennstoffzellen-Anlage "HotModule" wird in Kombination mit einem Motor-Blockheizkraftwerk künftig den gesamten Energiebedarf des Krankenhauses an Strom, Wärme und Kälte abdecken. Mit der Planung, Errichtung und dem Betrieb der dezentralen Energieanlage erneuern die Pfalzwerke Ludwigshafen die gesamte Energieversorgung des Krankenhauses. Die Brennstoffzelle der MTU Friedrichshafen wird im Rahmen eines Feldversuchs im Alltagsbetrieb getestet. Im Krankenhaus Grünstadt übernimmt das HotModule nicht nur einen Teil der permanenten Stromversorgung, sondern steht auch als Notstromaggregat bei einem eventuellen Ausfall des öffentlichen Stromnetzes zur Verfügung. Darüber hinaus versorgt die Anlage einen Teil des Krankenhauses mit Wärme und Kälte. Überschüssige elektrische Energie wird in das städtische Netz eingespeist.
Das HotModule stammt von der mtu CFC Solutions GmbH, einem Unternehmen der DaimlerChrysler AG. Die Hochtemperatur-Brennstoffzelle ist eine besonders umwetfreundliche Technologie, die als dezentrales Kleinkraftwerk entwickelt wurde und die sich derzeit in der Phase der Praxis-Erprobung befindet. Hierbei werden Anlagen dieser Art in unterschiedlichen Anwendungsbereichen auf ihre Alltagstauglichkeit getestet.
Hochlauf der Serienproduktion für 2006 geplant
Das HotModule ist auf dem Weg zur Serienfertigung bereits weit fortgeschritten. Bis heute wurden 14 Anlagen installiert, wovon momentan neun in der Praxiserprobung laufen. Drei Anlagen haben ihre Tests bereits hinter sich, zwei werden in naher Zukunft in Betrieb gehen. Gegenüber anderen Brennstoffzellen-Technologien ist das HotModule aufgrund seiner Konstruktion und Bauart heute bereits vergleichsweise ausgereift und verhältnismäßig günstig herzustellen. Nicht zuletzt deshalb ist für das HotModule die Serienreife für das Jahr 2006 zu erwarten.
Rekordergebnisse beim Wirkungsgrad erzielt
Die bisher installierten HotModule-Anlagen erreichen elektrische Wirkungsgrade von knapp 50 Prozent, ein Wert, der in der 250-Kilowatt-Klasse von keiner konventionellen Technologie erreicht wird. Zum Vergleich: Moderne Gasmotoren der gleichen Größenklasse arbeiten mit einem mechanischen Wirkungsgrad von rund 41 Prozent, die Umwandlung der mechanischen Energie in Strom noch nicht mit eingerechnet.
Die weltweit erste Hochtemperatur-Brennstoffzelle im klinischen Bereich wurde 2001 im Rhön-Klinikum in Bad Neustadt/Saale in Betrieb genommen und liefert Strom und Wärme für einen Teil der Klinik. Neben der elektrischen Energie nutzt der medizinische Bereich des Rhön-Klinikums den Hochdruck-Wasserdampf, der mit der heißen Abluft erzeugt wird, zum Klimatisieren und Sterilisieren. Eine weitere Brennstoffzellen-Anlage im klinischen Bereich wurde 2002 beim Universitätsklinikum in Magdeburg installiert und liefert dort Strom und thermische Energie.