PRESSEMELDUNG

MTU Friedrichshafen: Deutliches Wachstum in rückläufigem Markt

Veröffentlicht am 21 März 2003

Die MTU Friedrichshafen hat im Geschäftsjahr 2002 ihre erfolgreiche Unternehmensentwicklung fortgesetzt.
  • Trotz weltweitem Marktrückgang Umsatz um gut 12 Prozent gesteigert
  • Schwerpunkte im Schiffsmarkt und in Asien

Friedrichshafen - Die MTU Friedrichshafen hat im Geschäftsjahr 2002 ihre erfolgreiche Unternehmensentwicklung fortgesetzt. Zusammen mit ihren Vertriebstochter- und Beteiligungsgesellschaften hat das zur DaimlerChrysler AG gehörende Unternehmen einen Umsatz von 1.273 Millionen Euro erzielt und damit den Vorjahres-Wert (1.128 Mio. Euro) um 12,8 Prozent gesteigert. "Wir haben unseren Umsatz erneut gesteigert und unsere Position im Weltmarkt im neunten Geschäftsjahr hintereinander verbessern können", sagte Dr. Rolf A. Hanssen, Vorsitzender der Geschäftsführung der MTU Friedrichshafen GmbH und Leiter des Geschäftsbereichs DaimlerChrysler Off-Highway beim Jahres-Pressegespräch am 21. März 2003 in Friedrichshafen.

Aufgrund der guten Geschäftsentwicklung konnte das Unternehmen im letzten Jahr 168 neue Arbeitskräfte einstellen und beschäftigt aktuell 6.688 Mitarbeiter. Darin enthalten sind rund 500 Mitarbeiter, die durch den Erwerb von ausländischen Tochtergesellschaften des Partnerunternehmens Detroit Diesel Corporation mit hinzugekommen sind. Ebenfalls berücksichtigt sind über 300 junge Mitarbeiter, die derzeit eine Ausbildung bei mtu absolvieren.

Trotz weltweitem Marktrückgang Umsatz um gut 12 Prozent gesteigert


Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die sich im Jahr 2002 im Vergleich zum Vorjahr weiter verschlechterten, haben sich auch ungünstig auf die weltweiten Dieselmotorenmärkte ausgewirkt. So ist das Marktsegment der Off-Highway-Dieselmotoren im vergangenen Jahr um 1,3 Prozent gegenüber 2001 zurückgegangen. Besonders drastisch fiel der Umsatzeinbruch im nordamerikanischen Markt aus, der sich im vergangenen Jahr um 4,5 Prozent verminderte. Wie Dr. Hanssen ausführte, hat der Rückgang im weltweiten Dieselmotorenmarkt dazu geführt, dass nahezu alle Wettbewerber der mtu zum Teil kräftige Einbußen hinnehmen mussten. Vom weltweiten Rückgang betroffen sind insbesondere die Anwendungen Bau- und Industriefahrzeuge sowie Energiesysteme. Positiv entwickelten sich dagegen die Märkte für Schiffe und militärische Fahrzeuge.

Dass es trotz dieses wirtschaftlich schwierigen Umfeldes und entgegen der rückläufigen Entwicklung des weltweiten Dieselmotorenmarktes der mtu auch im vergangenen Jahr gelungen ist, ihren Wachstumskurs fortzusetzen, bewertete Dr. Hanssen als klaren Erfolg. Zurückzuführen sei dieser Erfolg nicht zuletzt auf die Technologie- und Innovationsführerschaft des Unternehmens, mit der sich die mtu speziell im Hinblick auf weiter verschärfte Emissionsnormen einen Wettbewerbsvorsprung erarbeiten konnte. "Mit neuen Motoren und Antriebssystemen haben wir auch im vergangenen Jahr unsere Produktoffensive fortgesetzt. Wir haben ein modernes Produktprogramm und entwickeln unsere Schlüsseltechnologien konsequent weiter."

Schwerpunkte im Schiffsmarkt und in Asien


Hauptumsatzträger und interner Wachstumsmotor des Unternehmens ist nach wie vor das Anwendungssegment Schiff, das mit 600 Millionen Euro 47 Prozent des mtu-Umsatzes ausmacht. Mit einem erheblichen Plus in diesem Segment konnte das Unternehmen einen Rückgang im Bereich Dezentrale Energiesysteme kompensieren, der 13 Prozent zum Umsatz beisteuerte. Erfolgreich war mtu auch im Bereich Militärische Fahrzeuge, in dem das Unternehmen neun Prozent seines Umsatzes erwirtschaftete. Der Bereich Industriemotoren, zu dem auch das Anwendungssegment Bahn gehört, macht acht Prozent des Umsatzes aus. Die Bereiche Gelenkwelle und Einspritzsysteme tragen zehn bzw. fünf Prozent zum mtu-Umsatz bei. Erneut zugenommen hat auch die Zahl der von mtu produzierten und abgesetzten Motoren. Im Jahr 2002 hat das Unternehmen vom Standort Friedrichshafen aus mit 5500 Einheiten rund zehn Prozent mehr Motoren verkauft als im Vorjahr.

Der Export-Anteil der mtu hat sich nochmals leicht, auf nunmehr 72 Prozent erhöht. Besonders erfolgreich war das Unternehmen im asiatisch-pazifischen Raum, wo es 34 Prozent seines Umsatzes erzielte. Weitere wichtige Märkte für mtu sind Deutschland (28%), Europa außerhalb Deutschlands (27%) und Nordamerika (9%). Mit einem dichten Vertriebs- und Service-Netz stellt das Unternehmen eine schnelle und direkte Betreuung seiner Kunden vor Ort sicher. Zu diesem Netz gehören elf Vertriebstochergesellschaften, mehr als 150 Distributoren und knapp 1000 Niederlassungen weltweit.

Der Auftragseingang der mtu lag im Jahr 2002 bei annähernd 1,3 Milliarden Euro, 13 Prozent über dem Wert des Vorjahres. Peter Grosch, Geschäftsführer Vertrieb der mtu, wertete dies als positives Signal aus dem Markt: "Dass der Auftragseingang oberhalb unseres aktuellen Umsatzes liegt, ist ein Indiz für das hohe Vertrauen, das unsere Kunden in uns setzen und zeigt, dass unsere Position im Markt trotz der derzeit schwierigen wirtschaftlichen Situation stabil ist."

Unternehmerische Weichenstellungen vorgenommen


Der DaimlerChrysler-Konzern hat 2002 seine Off-Highway-Aktivitäten im neu formierten Geschäftsbereich ‚DaimlerChrysler Off-Highway' konzentriert. Neben den Aktivitäten der mtu-Gruppe zählen hierzu die Off-Highway-Geschäftsumfänge der Detroit Diesel Corporation (DDC) und des DaimlerChrysler Nutzfahrzeug-Bereichs. Die MTU Friedrichshafen, die bereits seit über 30 Jahren zu DaimlerChrysler gehört, hat in diesem Geschäftsbereich die unternehmerische Führung.

Über die Tochtergesellschaft mtu Australia hat das Unternehmen im Jahr 2002 die Führung der Detroit Diesel Allison Australia übernommen und beide Gesellschaften zu einer Einheit unter dem Namen ‚MTU Detroit Diesel Australia' verschmolzen. Daneben hat mtu 33 Prozent der Anteile des Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen-Herstellers MDE Dezentrale Energiesysteme GmbH in Augsburg übernommen. Mit der Gründung der ‚mtu Drive Shafts LLC' in Charleston/South Carolina und der Errichtung eines Montagewerkes hat das Unternehmen einen wichtigen Schritt zur Erschließung des nordamerikanischen Marktes für Gelenkwellen getan.

Investitionen in die Zukunftsfähigkeit


Im vergangenen Jahr lag die Summe der fremd- und eigenfinanzierten Entwicklungsaufwendungen der mtu bei 81 Millionen Euro. Den Schwerpunkt bildeten hierbei die Motoren der Baureihen 2000 und 4000 sowie ein neuer Hochleistungsmotor, der unter der Baureihen-Bezeichnung 890 in den Markt gebracht werden soll. Die Investitionen der mtu-Gruppe lagen im Jahr 2002 bei 84 Millionen Euro und konzentrierten sich vor allem auf die weitere Steigerung der Produktivität des Unternehmens. Der Ausbau der Vertriebs- und Serviceorganisation wurde in den vergangenen Jahren mit Investitionen von über 40 Millionen Euro vorangetrieben.

Gut aufgestellt für ein schwieriges Jahr 2003


Eine hervorragende Position hat die mtu bei der Brennstoffzellen-Technologie. Hier verfolgt das Unternehmen nachhaltig die Serienreifmachung seiner stationären Brennstoffzelle ‚HotModule'. Mit Blick auf das laufende Geschäftsjahr geht Dr. Hanssen davon aus, dass sich die mtu trotz der schwieriger werdenden weltwirtschaftlichen Lage auch im Jahr 2003 gut behaupten könne: "Wir sind produktseitig gut aufgestellt, um die sich weiter verschärfende Wettbewerbssituation zu unseren Gunsten zu beeinflussen. Die technische Überlegenheit unserer Produkte und der breite Leistungsumfang unserer Produktpalette sind hierfür eine gute Ausgangsbasis."