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InnoTrans 2004: mtu präsentierte Stage 3A-PowerPack® für Triebwagen mit 360 kW

Veröffentlicht am 30 September 2004

Die MTU Friedrichshafen präsentierte sich auf der Bahnmesse Innotrans mit Großaufträgen für die Baureihe 4000 und das Euro-3-Powerpack aus Frankreich bzw. Dänemark.
  • 400 PowerModul mit BR 4000 für Frankreich-Lok
  • Weltweit leistungsstärkster Bahn-Motor mit Abgaspartikelfilter in Vossloh-Lokomotiven eingebaut
  • 70 PowerPacks für Triebwagen in Dänemark
  • Grundüberholung für PowerPacks

Die MTU Friedrichshafen präsentierte sich auf der Bahnmesse Innotrans mit Großaufträgen für die Baureihe 4000 und das Euro-3-Powerpack aus Frankreich bzw. Dänemark Die Verkaufserfolge in diesem Segment sind wesentlich darauf zurückzuführen, dass beide Produkte mit modernsten Technologien für den Antrieb von Lokomotiven bzw. Triebwagen ausgestattet sind. Die Motorenbaureihe 4000 wird für den Antrieb von Diesellokomotiven in 8-, 12-, 16- und 20-Zylinderversionen angeboten. Der 20V 4000 ist mit bis zu 3000 kW Nennleistung (nach UIC) der weltweit stärkste Bahnmotor seiner Klasse. Die neue Generation der Stage 3A-PowerPacks® ist weltweit das schadstoffärmste Antriebsaggregat für Triebwagen. Herzstück dieser Aggregate ist ein Motor des Typs 6H 1800 mit bis zu 360 kW Leistung.

Erfolgsbaureihe 4000 kommt zum Zug


Als Musterbeispiel für modernste Antriebstechnologie hat sich die Motoren-Baureihe 4000 bei einer Reihe wichtiger Neufahrzeug- und Remotorisierungs-Projekte einen hervorragenden Ruf erworben. Ausgestattet mit Common Rail-Einspritz-Technologie und einem elektronischen Motormanagement, verbindet die Baureihe 4000 hohe Leistung mit Wirtschaftlichkeit und niedrigen Emissionen. Bis heute wurden 1150 Motoren dieser Baureihe für Schienenfahrzeuge bestellt. 4000er Motoren werden mittlerweile von über 25 Bahnbetreibern in Europa und Asien eingesetzt.

Großauftrag aus Frankreich: 400 PowerModuls für französische Lok der Baureihe 475000


Ein Großauftrag der Französischen Staatsbahn SNCF ist einer der jüngsten Erfolge, die die mtu mit dem Power Module erzielt hat. Für den Antrieb von 400 schweren dieselelektrischen Streckenlokomotiven der Baureihe 475000 liefert das Unternehmen jeweils ein PowerModul. Es besteht aus einem Motor des Typs 16V 4000 sowie einem Drehstrom-Drehstrom-Generator. Die ersten Lokomotiven werden voraussichtlich ab 2006 zum Einsatz kommen.

Ein weiterer Großauftrag der SNCF betrifft ein Remotorisierungsprojekt, bei dem 52 Mehrzwecklokomotiven des Typs BB66000 im Auftrag der SNCF mit jeweils einem 12V 4000 ausgerüstet werden. Der Motor, der eine Leistung von 1.040 kW bei 1.500 min-1 erbringt, tritt an die Stelle des bisher installierten 16-Zylinder-Motors SACM-MGO. Im März 2004 wurde die erste remotorisierte Lokomotive der Öffentlichkeit vorgestellt. Es besteht bereits eine Option für die Remotorisierung von bis zu 300 Loks.

Weltweit leistungsstärkster Bahn-Motor mit Abgaspartikelfilter in Vossloh-Lokomotiven eingebaut


Am 7. Juli 2004 wurde bei dem deutschen Lok-Hersteller Vossloh Locomotives GmbH in Kiel der erste 20V 4000-Bahnmotor in die neue Streckenlok MaK 2000 eingebaut. Gegenüber dem Vorgängermodell G 2000 BB erzielt die Lok mit dem 2700 kW starken Motor eine Leistungssteigerung von 20 Prozent.

Der Bahnhersteller Vossloh hat bislang zwei Prototyplokomotiven hergestellt, die in den kommenden Monaten intensiv erprobt werden. Eine der beiden Lokomotiven gehört zu den Highlights, die Vossloh auf der Innotrans 2004 als erste Lok der neuen Baureihe der Öffentlichkeit präsentiert. Die andere, so genannte „Nordlok“ wird zahlreiche Testfahrten unter winterlichen Bedingungen absolvieren.

In die Messe-Lokomotive hat Vossloh ein Abgaspartikel-Filtersystem der Schweizer Firma HUG eingebaut, das in dieser Leistungsklasse einzigartig ist. Der Abscheidungsgrad liegt ohne Einschränkung der Motorleistung oder des Lokbetriebs bei über 95 Prozent. Aufgrund der beengten Platzverhältnisse wurde der Partikelfilter von Vossloh ins Dach des Fahrzeugkastens integriert. Es handelt sich um einen Filter mit Regenerationseinheit. Das heißt, nach einer gewissen Zeit wird der im Filter gesammelte Ruß abgebrannt. Der Einsatz von Abgaspartikelfiltern in Lokomotiven ist grundsätzlich nicht neu für die mtu. Bereits seit 1999 sind Rußfilter in drei Fahrzeugen der BVG Berlin im Einsatz, die mit Motoren der Baureihe 183 ausgestattet sind. Weitere Beispiele sind Fahrzeuge der Schweizer Firma Scheuchzer mit dem 12V 4000 sowie die SBB mit 8V 396.

Ferner liefert mtu für 29 dieselhydraulische Lokomotiven der Baureihe MaK 1000 je einen Motor des Typs 8V 4000 mit 1.100 kW Leistung. Auch diese Lokomotiven sind für den europaweiten und damit auch grenzüberschreitenden Einsatz konzipiert. Die MaK ist bereits für mehrere Länder Europas zugelassen. Ihr Einsatzprofil zeichnet sich durch Flexibilität und Vielseitigkeit aus. So kann die vierachsige, rund 80 Tonnen schwere Standardlokomotive ebenso als schwere Rangierlok wie auch als leichte Streckenlok eingesetzt werden.

Die ER 20 von Siemens Transportation Systems auf den internationalen Bahnmärkten


Die dieselelektrische Streckenlok ER 20 („EuroRunner 20“) von Siemens Transportation Systems ist schon kurz nach ihrer Markteinführung im Jahr 2002 auf weltweites Interesse bei den Bahnbetreibern gestoßen. Für den Antrieb der ER 20, aufgrund ihrer niedrigen Schallemissionen auch „Flüsterlok“ genannt, liefert mtu jeweils das Antriebspaket PowerModul mit einem 2.000 kW starken 16V 4000 und einem Drehstrom-Drehstrom-Generator. Ihr Debüt feierte die Lok im Frühjahr 2002 bei den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) als Baureihe Rh 2016 unter dem Namen „Hercules“. Als Teil des größten Modernisierungsprogramms der ÖBB trägt sie zum Eintritt der Bahngesellschaft in den liberalisierten europäischen Eisenbahnmarkt bei und wird auf dem Nebenstreckennetz sowie im grenzüberschreitenden Verkehr zwischen Österreich, Deutschland, Tschechien, Slowenien und Ungarn eingesetzt. Siemens hat die ER 20 so konzipiert, dass sie die verschiedenen nationalen Zulassungsbestimmungen erfüllen kann.

Auch im Süden Deutschlands werden mittlerweile Lokomotiven des Typs ER 20 eingesetzt. Seit Dezember 2003 betreibt die Schweizer Thurbo AG im Auftrag der Regentalbahn/Vogtlandbahn fünf Personenzüge unter dem Namen „Allgäu-Express“ zwischen München und Oberstdorf. Neben der Ausführung der ER 20 für den Personenverkehr sind bereits die ersten fünf Versionen für den Gütertransport im Einsatz. Die ersten Loks dieser Art wurden bereits von der Preßnitztalbahn in Deutschland sowie von der Steiermärkischen Landesbahn in Graz beschafft. Der gute Ruf der ER 20 ist mittlerweile bis Hongkong vorgedrungen. Fünf ER 20-Lokomotiven werden dort von der Kowloon Canton Railways Corporation (KCRC) betrieben.

8V 4000-Motor für die sauberste Rangierlok der Welt


Mit der V290 modernisiert die Deutsche Bahn seit Herbst 2002 ihre wichtigste Rangierlok. Insgesamt 398 Fahrzeuge, die bis zu 2000 Tonnen schwere Züge bewegen, werden mit einem 1000 kW starken 8V 4000 remotorisiert. Dieser Motor ist konform mit Abgasrichtlinien, die bis zum Jahr 2008 gelten. Mit der V290 kommt damit eine Lokomotive auf die Schiene, die richtungweisend für den gesamten dieselgetriebenen Zugverkehr ist.

70 Euro 3 PowerPack© für Triebwagen in Dänemark


Seit 2002 bietet mtu das Euro-3-PowerPack mit dem neuen Motor 6H 1800 an. Der neue Motor leistet bis zu 350 kW und erfüllt die Euro 3-Emissionsnormen. Seit diesem Jahr werden die neuen PowerPacks© in Dänemark in einem Desiro der Siemens AG und einem Lint-Fahrzeug der ALSTOM LHB GmbH in Salzgitter erprobt - bisher zur vollsten Zufriedenheit der Kunden. Mittlerweile hat der Dänische Bahnbetreiber Arriva einen Auftrag über 70 PowerPack© erteilt, die bereits komplett geliefert wurden. Auch mit den so genannten PowerPack©, kompakten Antriebseinheiten für Triebwagen, hat das Unternehmen in den vergangenen Jahren große Erfolge erzielt. PowerPack© sind komplette Antriebssysteme, die neben dem Motor noch weitere Komponenten wie Getriebe, Kühlung, Filtersysteme umfassen und die unterflur montiert werden. Die mtu kam damit 1997 als erster Anbieter weltweit auf den Markt. Das PowerPack© hat sich seither zu einem Verkaufsschlager entwickelt: Über 3000 Einheiten wurden bis heute bestellt. Die mtu stellt auf ihrem Messestand drei PowerPack© in einem Stahlturm vor. Die Antriebsmodule sind jeweils für verschiedene Triebwagenfahrzeuge bestimmt. Rußfilter für PowerPack© Mit Blick auf die verschärften Emissionsrichtlinien bietet die mtu nicht nur für die Lokomotiv-Motoren der Baureihe 4000, sondern auch für PowerPack© Abgaspartikelfilter, die nachträglich im Fahrzeug eingebaut werden können. Dabei handelt es sich um kombinierte Schalldämpfer mit Abgaspartikelfilter.

Grundüberholung für PowerPack©


Seit Anfang 2004 bietet die mtu eine umfangreiche und dennoch zeitlich sehr gestraffte Grundüberholung für PowerPack© an. Bei diesem Verfahren, das in der Regel nach 18.000 Betriebsstunden durchgeführt wird, werden Verschleißteile am Hauptsitz des Unternehmens in Friedrichshafen nach dem Reman-Prinzip (=Remanufakturing, Aufarbeitung) entweder durch aufgearbeitete oder durch Neuteile ersetzt. Dadurch entsteht ein völlig neuwertiges Antriebsmodul. Die wesentlichen Vorteile dieses Verfahrens bestehen in der sehr kurzen Überholungszeit von lediglich zehn Arbeitstagen, einem für den Kunden sehr vorteilhaften und klar kalkulierten Festpreis, der Aufarbeitung von Zulieferteilen durch den Originalhersteller, der hervorragenden technischen Infrastruktur der mtu, z.B. modernste Prüfstände, und der Gewährleistung durch die mtu, dass alle Bauteile einschließlich des Motors auf den technologisch neuesten Stand gebracht werden. Die Resonanz bei den Kunden ist durchweg positiv. Mittlerweile haben sich alle namhaften privaten Bahnbetreiber in Deutschland für dieses Service-Angebot entschieden.