MTU Friedrichshafen dehnt mit Remotorisierungen ihre Aktivitäten in der Binnenschifffahrt weiter aus
Veröffentlicht am 27 Mai 2004
Nachdem die MTU Friedrichshafen bislang zahlreiche Antriebslösungen für Neubauten von Binnenschiffen und seegehenden Schiffen mit Antrieben ausgerüstet hat, dehnt sie derzeit ihre Aktivitäten bei Remotorisierungen in Europa aus.
- Leistungsstarke Baureihen 2000 und 4000 für Remotorisierungen
- Schnelle Abwicklung und maßgeschneiderte Integration des Motors
Nachdem die MTU Friedrichshafen bislang zahlreiche Antriebslösungen für Neubauten von Binnenschiffen und seegehenden Schiffen mit Antrieben ausgerüstet hat, dehnt sie derzeit ihre Aktivitäten bei Remotorisierungen in Europa aus. Mit ihren leistungsstarken Dieselmotoren der Baureihen 2000 und 4000 ist ihr der Einstieg in den deutschen Binnenschifffahrts-Markt gelungen. Die Betreiber von zwei Frachtschiffen und einem Tankschiff haben der mtu den Auftrag erteilt, die bisherigen Antriebe zu ersetzen. Die drei Remotorisierungsprojekte konnten jeweils innerhalb von nur 20 Arbeitstagen abgeschlossen werden.
Für die Remotorisierung des deutschen Frachtschiffs „MS Heinz Huber“ hat die mtu einen 8V 4000-Motor 880 kW Leistung bei 1800 1/min an den Betreiber, die Reederei Rhenus Partnership, geliefert. Da der Friedrichshafener Antriebshersteller darüber hinaus das Projekt durch ein umfangreiches Dienstleistungspaket begleitete, konnte das 110 Meter lange Schiff nach nur drei Wochen wieder den regulären Betrieb aufnehmen. So organisierte die mtu die Schiffsverholung zu der niederländischen Einbauwerft Vincke in Sliedrecht, die den bisherigen Motor aus- und den 8V 4000 einbaute. Ebenso betreuten mtu-Monteure die Inbetriebnahme des neuen Antriebs im Februar, der seither zur vollen Zufriedenheit des Kunden läuft.
Remotorisierungs-Auftrag der Main Schiffahrts Genossenschaft
Zwei 12-Zylindermotoren der Baureihe 2000 lieferte die mtu für die Remotorisierung der „MTS Raab Karcher“. Das 105 Meter lange Tankschiff bunkert bis zu 2500 Tonnen Mineral- und Gasölprodukte und ist hauptsächlich zwischen Rotterdam und deutschen Ölhäfen wie Hanau und Germersheim im Einsatz. Die „MTS Raab Karcher“ ist seit vielen Jahren im Besitz der Familie Stahl mit Sitz in Aschaffenburg am Main. Der Einbau der Motoren wurde als Pilotauftrag von der Main Schiffahrts Genossenschaft (MSG) in Dorfprozelten am Main durchgeführt. Damit hat die mtu eine gute Basis für weitere Remotorisierungs-Projekte bei der MSG geschaffen. Die Genossenschaft betreibt in einem Verbund von selbstständigen Partikulierern rund 120 Binnenschiffe.
Darüber hinaus hat die mtu von ihrem Servicepartner in Spelle, der Firma Storm, den Auftrag erhalten, einen 12V 4000-Motor für das 110 Meter lange Frachtschiff „MS Timo“ zu liefern. Dieses Schiff wird von einem selbstständigen deutschen Eigner betrieben. Die Motoren werden bei der Werft Koetter in Haren an der Ems eingebaut. Ende Mai bestellte ferner die in Würzburg ansässige Reederei Väth einen 600 kW starken 12V 2000 zur Remotorisierung des Frachtschiffs „MS Wern“. Der Einbau des Motors erfolgt bei der niederländischen Werft Vinck in Sliedrecht. Zum Lieferumfang der mtu gehören neben dem Motor die Kupplung, das Getriebe, die Verrohrung, das Überwachungssystem MCS 5 Typ 2 für den Maschinenraum und den Fahrstand sowie das Fernsteuerungssystem RCS 5. Die mtu gab die Zusage, die Remotorisierung innerhalb der äußerst kurzen Frist von drei Wochen abzuschließen.
Remotorisierungsprojekte im Bereich der Binnenschifffahrt sind nicht neu für mtu. So lieferte das Unternehmen zwei 8V 4000-Motoren für das belgische Schiff „MDS Gresvenico“. Als entscheidende Pluspunkte bietet die mtu bei Remotorisierungsprojekten eine schnelle Abwicklung sowie eine maßgeschneiderte Integration des Antriebs. Dazu gehört die Lagerhaltung und Bereitstellung von verschiedenen Motorversionen der Baureihen 60, 2000 und 4000. Auf diese Weise ist mtu in der Lage, die Motoren innerhalb von nur drei Arbeitstagen zu liefern. Hinzu kommt ein enger Kontakt zum Endkunden sowie die Zusammenarbeit mit Werften ihres Vertrauens. Für die mechanische und elektronische Integration des Antriebs in das Binnenschiff stellt das Unternehmen ein kompetentes Engineering zur Verfügung. Eine hohe Flexibilität bei der Anpassung des Motors an die Schiffssteurung wird insbesondere durch das elektronische Motormanagement MDEC sowie, als weitere Paketlösung, durch die mtu-Automationssysteme MCS 5 zur Überwachung und RCS 5 zur Fernsteuerung. Hinzu kommt ein flächendeckendes Servicenetz für alle mitteleuropäischen Wasserstraßen.