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Sifer 2005: mtu präsentierte leistungsstarke und umwelfreundliche Bahnantriebe

Veröffentlicht am 15 März 2005

Die MTU Friedrichshafen präsentierte auf der französischen Bahnmesse Sifer vom 15. bis 17. März 2004 in Lille moderne Antriebe für Diesellokomotiven und Triebwagen.
  • Großauftrag aus Frankreich: 400 PowerModule für SNCF-Lok der Baureihe 475000
  • PowerModul in der Siemens-Lokomotive „Eurorunner“ ER 20
  • Eintritt in den britischen Lokomotivenmarkt mit der Baureihe 4000

Die MTU Friedrichshafen präsentierte auf der französischen Bahnmesse Sifer vom 15. bis 17. März 2004 in Lille moderne Antriebe für Diesellokomotiven und Triebwagen. Die Antriebe zeichnen sich durch überragende Leistungs- als auch durch niedrige Emissionswerte aus und erfüllen damit die Wünsche und Anforderungen der Betreiber. Highlight des Messeauftritts ist die Motorenbaureihe 4000 für den Antrieb von Diesellokomotiven, die in 8-, 12-, 16- und 20-Zylinderversionen angeboten wird. Sie ist einer der weltweit stärksten Bahnantriebe ihrer Klasse und nach der internationalen Emissionsnorm UIC 624 zertifiziert. Ein Großauftrag für Neufahrzeuge der Französischen Staatsbahn SNCF stellt einen der jüngsten Erfolge dar, die die mtu mit der Baureihe 4000 erzielt hat.

400 PowerModule für SNCF-Lok der Baureihe 475000


Die Französische Staatsbahn SNCF hat bei dem Konsortium Alstom/Siemens 400 schwere Streckenlokomotiven bestellt. Der Einsatz der ersten Lokomotiven ist ab 2006 geplant. Für den Antrieb der dieselelektrischen Lokomotiven mit der Baureihen-Bezeichnung 475000 liefert die mtu jeweils ein PowerModul. Hinzu kommt eine Option über 110 weitere Einheiten. Diese PowerModule sind komplette Antriebsaggregate, die aus einem Motor des Typs 16V 4000 mit einer Leistung von 2000 kW sowie einem Drehstrom-Drehstrom-Generator bestehen. Das PowerModul ist ein Beispiel für die hohe System-Kompetenz der mtu. Das Unternehmen liefert neben dem Motor auch eine maßgeschneiderte Systemlösung liefert, zu der unter anderem das elektronische Motormanagement, die Motorperipherie sowie das Engineering für die mechanische und elektronische Integration des Motors in die Lokomotive gehören.

Ein weiterer, bedeutender Auftrag der SNCF, der seit letztem Jahr bereits bearbeitet wird, betrifft ein Remotorisierungsprojekt. 69 dieselelektrische Mehrzwecklokomotiven des Typs BB66000 werden in den Werken der SNCF auf jeweils einen 12V 4000-Motor umgerüstet. Der Motor erbringt eine Leistung von 1040 kW bei 1500 min-1. Bei diesem Auftrag besteht eine Option für die Remotorisierung von bis zu 300 Loks.

PowerModul in der Siemens-Lokomotive „Eurorunner“ ER 20


Ein weiteres Beispiel für den erfolgreichen Einsatz des PowerModuls ist die Streckenlok ER 20 („EuroRunner 20“) von Siemens Transportation Systems. Über 120 dieser dieselelektrischen Lokomotiven sind bereits erfolgreich in Österreich, Deutschland sowie in Asien im Einsatz. Die ersten Fahrzeuge wurden im Jahr 2002 im Rahmen eines großen Beschaffungsvorhabens über 100 Lokomotiven von den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) in Dienst gestellt. Als Teil des größten Modernisierungsprogramms der ÖBB trägt die ER 20 zum Eintritt der Bahngesellschaft in den liberalisierten europäischen Eisenbahnmarkt bei und wird auf dem Nebenstreckennetz sowie im grenzüberschreitenden Verkehr zwischen Österreich, Deutschland, Tschechien, Slowenien und Ungarn eingesetzt. Siemens hat die ER 20 so konzipiert, dass sie verschiedendste nationale Zulassungsbestimmungen erfüllen kann.

Eintritt in den britischen Lokomotivenmarkt mit der Baureihe 4000


Ein Meilenstein im Lokomotivengeschäft der mtu ist ein Auftrag aus Großbritannien. Für die Remotorisierung von zwei Triebköpfen eines HST-Zuges (High Speed Train = Hochgeschwindigkeitszug) lieferte mtu jeweils einen 16V 4000-Motor mit 1680 kW Leistung. Damit ist der Push-Pull-Zug rund 200 Stundenkilometer schnell.

Mit dem Auftrag ist der mtu der Eintritt in den britischen Bahnmarkt und damit eine weitere Ausweitung ihrer Bahnaktivitäten in Europa gelungen. Der Bahn-Betreiber First Great Western (FGW) entschied sich für die Baureihe 4000 aufgrund der niedrigeren Life-Cycle-Kosten, der hohen Standfestigkeit sowie der niedrigeren Abgas- und Schallemissionen. Nach erfolgreicher Erprobung soll eine sukzessive Umrüstung von weiteren 40 bis 60 Triebköpfen folgen.