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MTU Friedrichshafen schnürt großes Service-Paket für Bahnbetreiber in Großbritannien

Veröffentlicht am 04 Mai 2007

Die zur Tognum GmbH gehörende MTU Friedrichshafen hat mit dem britischen Bahnbetreiber First Great Western ihren bisher umfangreichsten Vertrag für den Service von mtu-Bahnantrieben der Baureihe 4000 abgeschlossen.

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  • mtu wartet knapp 120 Bahnmotoren der Erfolgsbaureihe 4000 und gewährleistet reibungslosen Motorbetrieb über 10 Jahre
  • mtu-Vertriebschef Rainer Breidenbach: „Größter Wartungsvertrag in der Geschichte der MTU Friedrichshafen“
  • Günstige Lebenszyklus-Kosten und hohe Zuverlässigkeit gaben Ausschlag für rund 100 Millionen Euro schweren Auftrag
  • Vor-Ort-Service mit qualifiziertem Personal und Ersatzteilen

Die zur Tognum GmbH gehörende MTU Friedrichshafen hat mit dem britischen Bahnbetreiber First Great Western ihren bisher umfangreichsten Vertrag für den Service von mtu-Bahnantrieben der Baureihe 4000 abgeschlossen. Das Unternehmen betreibt im Personenverkehr in Süd- und Mittelengland bis zu 200 Stundenkilometer schnelle Dieseltriebzüge, deren Triebköpfe mit je einem der 1.680 kW starken Motoren bestückt sind. Die „High Speed Trains“ (Hochgeschwindigkeitszüge) der „Class 43“, die unter anderem London-Paddington mit Bristol, mit Swansea im Westen oder Plymouth und Penzance im Südwesten verbinden, sind pünktlich und komfortabel und daher überaus beliebt. Nach rund 30 Jahren im Dauereinsatz werden sie derzeit rundum modernisiert und ihre Motoren ausgetauscht. Für den Antrieb der Züge sorgen jeweils zwei Triebköpfe an den Zugenden. Bis Ende 2007 werden insgesamt 117 Triebköpfe mit je einem 16-Zylinder-Motor der mtu-Baureihe 4000 im Auftrag von First Great Western sowie diverser Bahn-Leasing-Gesellschaften remotorisiert. Die mtu-Motoren ersetzen ältere Paxman-Motoren.

Den Zuschlag für den rund 100 Millionen Euro schweren Auftrag gab der Bahnbetreiber der mtu vor allem wegen der niedrigen Abgas- und Schallemissionen der Motoren, wegen ihrer Zuverlässigkeit, ihres geringen Verbrauchs und der damit verbundenen günstigen Lebenszyklus-Kosten. Der neue Antrieb der Hochgeschwindigkeitszüge erfüllt damit sowohl die gestiegenen wirtschaftlichen Anforderungen der Betreiber als auch die gültigen Umweltstandards der internationalen Bahnindustrie. Mitentscheidend war auch, dass sich die mtu-Motoren einfach in die bestehende Antriebsanlage der Züge integrieren ließen – vor allem dank der flexiblen, maßgeschneidert anpassbaren Motorelektronik MDEC (mtu Diesel Engine Control).

mtu-Vertriebschef Rainer Breidenbach: „Größter Service- und Wartungsvertrag in der Geschichte der MTU Friedrichshafen“

Die Nachfrage nach kompletten Service-Dienstleistungen ist in den vergangenen Jahren seitens der Bahnbetreiber stetig gestiegen. Dem trägt die mtu mit umfangreichen Servicepaketen Rechnung – mit Erfolg: „Das ist der größte Service- und Wartungsvertrag in der Geschichte der MTU Friedrichshafen“, verdeutlicht Rainer Breidenbach, Geschäftsführer Vertrieb der MTU Friedrichshafen, die Dimension des Vertragsschlusses. „Damit kommen wir auf unserem strategischen Weg ein gutes Stück vor-an. Er führt uns schon seit etlichen Jahren vom reinen Dieselmotorenhersteller hin zum Anbieter kompletter Antriebslösungen mit Wartungspaketen für die gesamte Lebensdauer der Anlagen unserer Kunden“, sagt Breidenbach.

Der Wartungsvertrag ist für First Great Western ein Rundum-sorglos-Paket: Die mtu gewährleistet den Motorbetrieb für die Dauer von zehn Jahren. Im Vertrag garantiert sie zudem, dass alle erforderlichen Dienstleistungen jederzeit vor Ort bereit stehen – das geht weit über Standard-Servicedienstleistungen hinaus, die üblicherweise binnen 24 Stunden zu erbringen sind. Für Wartung und Reparatur der Triebköpfe sind in den Depots der Bahnbetreiber zudem erfahrene Service-Spezialisten der mtu in ständiger Einsatzbereitschaft.

Kleinere Wartungsarbeiten werden vom Betreiber selbst geleistet – um alles andere kümmert sich die mtu: sämtliche Motorwartungsstufen bis hin zur Grundüberholung, bei der der Motor bei der mtu komplett zerlegt, befundet und aufgearbeitet wird. Ferner hält die mtu alle erforderlichen Ersatzteile in den Depots der Betreiber parat. So kann auch ein ungeplanter Bauteiltausch in kürzester Zeit erledigt werden.

Die Erwartungen des Betreibers an zuverlässige Antriebe sind hoch, da die Hochgeschwindigkeitszüge landesweit stark ausgelastet sind und von den Reisenden sehr geschätzt werden. Dies wiederum beruht nicht zuletzt darauf, dass die Züge in hohem Maß pünktlich und die Verbindungen zuverlässig sind. Auch die Wirtschaftlichkeit der Züge hängt wesentlich von der ständigen Verfügbarkeit des Antriebs ab.

Präventives Wartungskonzept vermeidet verschleißbedingte Ausfälle


„Wir sind uns mit dem Bahnbetreiber einig, dass ein präventives Wartungskonzept der beste Weg ist, eine maximale Verfügbarkeit der Motoren zu gewährleisten“, erklärt Matthias Vogel, Leiter des Vertriebs für Industriemotoren bei der mtu. Mit dem Konzept einer präventiven Wartung gewährleistet die mtu schon seit etlichen Jahren einen reibungslosen Betrieb ihrer Motoren in verschiedenen Anwendungssegmenten. Bei dem nun geschlossenen Vertrag wird das präventive Konzept besonders umfangreich angewandt. „Eine präventive Wartung setzt auf Vor- statt auf Nachsorge, macht die geringen Stillstandszeiten planbar und die Fahrzeuge dadurch besonders wirtschaftlich“, erklärt Vogel.

Ausfallwahrscheinlichkeit der Motoren liegt nur im Promillebereich


Mit der präventiven Wartung können die Motoren fast ohne verschleißbedingte Ausfälle bis zur nächsten Grundüberholung betrieben werden. Der von der mtu selbst angelegte Maßstab ist eine Ausfallwahrscheinlichkeit von höchstens einem Prozent. Die Sicherheit, mit der die mtu die Ausfallwahrscheinlichkeit ihrer Motoren berechnet, beruht dabei auf langjährigen Erfahrungswerten. Seit Anfang der 80er-Jahre untersucht das Unternehmen durch Messreihen das Verschleißverhalten und die Zuverlässigkeit von Antriebsaggregaten.

Mit Simulationsrechnungen, Modellversuchen und der Beurteilung aller leistungsrelevanter Bauteile bei der Hauptüberholung haben die mtu-Techniker zuverlässige Aussagen über den Verschleiß von Motorkomponenten gewonnen. Der Verschleiß besonders beanspruchter Bauteile wird in Abhängigkeit von der Motorbelastung aufgezeichnet und ausgewertet. In die Analyse mit einbezogen werden Erfahrungswerte aus dem Betrieb, etwa zu Kraftstoffqualität und Motorpflege. Die gesammelten und bewerteten Daten erlauben der mtu heute exakte Prognosen über die Lebensdauer ihrer Motoren und Komponenten.

Grundlegend für einen wettbewerbsfähigen Betrieb ist neben dem Service auch die hohe Qualität der robusten, zuverlässigen und wirtschaftlichen 4000er-Motoren. Für ein langes, wirtschaftliches Motorleben sorgt auch ein elektronisches Motormanagementsystem, das die MTU Friedrichshafen im eigenen Haus entwickelt, produziert und vertreibt. Es sorgt für eine hohe Leistung, einen in jedem Fahrbetrieb optimalen Verbrauch sowie niedrige Emissionen und bietet zudem eine Reihe von Steuerungs- und Überwachungsfunktionen, die den Motor vor Überlastung schützen und alle relevanten Daten für den Service bereitstellen.