Tognum startet in Asien durch

• Joint Venture mit der China North Industries Group Corporation (Norinco (G)) vereinbart
• Tognum-CEO Volker Heuer: „Ein wichtiger Schritt, einen stärkeren Zugang zum chinesischen Markt für Hochleistungsdieselmotoren zu bekommen.“
• Asien-Headquarter der Tognum-Tochtergesellschaft MTU Asia künftig in Shanghai
• Ausbau des Service-Geschäfts in China

Shanghai/Friedrichshafen, 5. Dezember 2007. Die Tognum-Tochtergesellschaft MTU Friedrichshafen und die China North Industries Group Corporation (Norinco (G)) haben heute ein Joint Venture vereinbart. In einer Pressekonferenz in Shanghai präsentierten beide Unternehmen ihre Pläne, ab dem Jahr 2009 zusammen leistungsstarke Motoren der Baureihen 956, 1163 und 595 zu montieren und damit ihre seit 1986 bestehende Zusammenarbeit zu erweitern. Des Weiteren gaben beide Unternehmen bekannt, dass mtu künftig mit Norinco für den chinesischen Marinemarkt die Motoren der erfolgreichen mtu-Baureihe 4000 aus der ersten Generation fertigen wird.

„Dieses Joint Venture ist für uns ein wichtiger Schritt, einen stärkeren Zugang zum attraktiven chinesischen Markt für Hochleistungsdieselmotoren zu bekommen“, sagte Volker Heuer, Vorstandsvorsitzender von Tognum. Neben Marinemotoren werden in dem Joint Venture auch spezielle Motoren zur Notstromerzeugung in Kernkraftwerken montiert. Denn die chinesische Regierung hat angekündigt, den großen Energiebedarf des Landes durch den Bau einer Vielzahl von Kernkraftwerken zu decken. Zusammen mit Norinco (G) rechnet sich Tognum gute Chancen aus, die dafür notwendigen Motoren liefern zu können. Auch die Modernisierung der chinesischen Küstenflotte sowie der Ausbau des Mining-Geschäfts bieten für Tognum viele Möglichkeiten. „Gerade im Bereich der Bergbau-Fahrzeuge haben wir ein großes Potenzial“, erklärt Heuer. Denn China ist reich an Bodenschätzen, die Kohlenreserven des Landes liegen weltweit auf dem 1. Platz. Der Bedarf an zusätzlichen Fahrzeugen, um diese abzubauen, ist daher enorm. „Für uns ist Asien, speziell China und Indien, der Wachstumsmarkt der Zukunft. Der Bedarf an Hochleistungsdieselmotoren, wie sie die Tognum-Tochter mtu herstellt, wird in den kommenden Jahren enorm zunehmen“, resümiert Heuer. Die Zusammenarbeit mit Norinco (G) ist Teil der Asien-Offensive von Tognum. Damit möchte der Konzern seinen Asien-Umsatz in den nächsten Jahren signifikant erhöhen. Tognum-Vorstandsvorsitzender Volker Heuer fasst die Ziele des Konzerns zusammen: „Wir wollen ein größeres Standbein in China aufbauen, in unseren Kerngeschäften weiter wachsen und in neue Bereiche investieren.“

Asien-Headquarter in China

Um diese Strategie konsequent umzusetzen, verlegt Tognum die zentralen Bereiche der MTU Asia-Hauptverwaltung von Singapur nach Shanghai. Zentral gelegen zwischen der Innenstadt und dem Inlandsflughafen Hongqiao ist das neue Headquarter zudem Anlaufpunkt für Kunden und Geschäftspartner in China. Auch der Einkauf für den asiatischen Markt wird künftig aus Shanghai gesteuert. Das dafür notwendige technische Know-how soll ein Technologiezentrum liefern. Dieses wird derzeit auf dem Gelände des seit Juni 2006 bestehenden Montagewerks der mtu in Suzhou eingerichtet. Das Zentrum soll zudem das Joint Venture technisch unterstützen und die Beratungskompetenz gegenüber den Kunden erhöhen.

Ausbau des Service-Geschäfts in China

Der Ausbau des Service-Geschäfts in China ist ein weiterer wichtiger Punkt in der Asien-Offensive von Tognum. Um allen Kunden trotz der Größe des Landes nah sein zu können, richtet das Unternehmen vier Regionalcenter ein: Peking im Norden, Shanghai und Suzhou im Osten, Hong Kong im Süden und Chengdu im Westen. „Mit dieser Service-Organisation können wir unsere Kunden optimal betreuen und uns deutlich von unseren Mitbewerbern abheben“, erläutert Tognum-Vertriebsvorstand Rainer Breidenbach.

Dass Tognum durch sein Tochterunternehmen mtu einen guten Namen in China besitzt, zeigen mehrere namhafte Projekte. „Erst kürzlich haben wir an die Wuxi Baifa Power Ltd. 77 Motoren der Baureihe 2000 verkauft, die in unserem Werk in Suzhou gebaut wurden. Diese werden in Notstromanlagen für Costa Rica eingebaut“, erläutert Peter Kneipp, Geschäftsführer der MTU Asia. Zudem werden viele Schnellfähren in Hong Kong mit mtu-Motoren angetrieben. Bis heute hat das Unternehmen über 170 Motoren an die dortigen Fährenbetreiber verkauft. Weitere 64 Motoren sind in Bestellung und werden bis Anfang 2008 ausgeliefert. Darüber hinaus sind bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking zahlreiche Notstromanlagen von mtu im Einsatz, die durch ihre besonders hohe Zuverlässigkeit bekannt sind. Unter anderem wird das markante „Birds Nest“, das Hauptstadion der Olympischen Spiele, „im Fall der Fälle“ mit Energie versorgt. Weitere Bauwerke mit mtu-Anlagen sind das Olympic Shenyang Stadion, die Nationalsporthalle und das olympische Konferenzzentrum.


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Tognum

Mit ihren Unternehmensfeldern mtu Engines sowie Tognum Onsite Energy Systems & Components ist die Tognum-Gruppe einer der weltweit führenden Anbieter von schnelllaufenden Dieselmotoren und kompletten Antriebssystemen für Schiffe, schwere Land- und Schienenfahrzeuge, von Industrieantrieben sowie dezentralen Energieanlagen.

Das Produktprogramm mit Dieselmotoren von 20 bis 9.100 kW Leistung, Gasmotorensystemen, Gasturbinen und Brennstoffzellen ist eines der modernsten und umfassendsten der Branche. Für die Steuerung und Überwachung der Motoren und Antriebsanlagen entwickelt und produziert das Unternehmen maßgeschneiderte Elektroniksysteme.

Die Tognum-Gruppe erzielte im Geschäftsjahr 2006 einen Umsatz von rund 2,5 Mrd. Euro und beschäftigt aktuell 7.800 Mitarbeiter. Mit 16 Tochtergesellschaften, über 130 Vertriebspartnern und 1.100 autorisierten Händlern ist Tognum mit seiner Vertriebs- und Servicestruktur global ausgerichtet.