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mtu Onsite Energy: leistungsstark und energieeffizient in die Zukunft

Veröffentlicht am 02 September 2008

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  • Dezentrale Energieanlagen auf Basis von Diesel- und Gasmotoren, Brennstoffzellen und Gasturbinen
  • Anwendungsspektrum: Notstrom, Spitzenstrom, Dauerstrom und Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung
  • Leistungsspektrum von 20 Kilowatt bis 50 Megawatt
  • Biogas: CO2-neutrale Energieerzeugung mit Gasmotoren- und Brennstoffzellenanlagen

Friedrichshafen. Unter der Marke „mtu Onsite Energy“ bietet die Tognum-Gruppe energieeffiziente Lösungen zur dezentralen Energieerzeugung. Das Produktprogramm des weltweit aufgestellten Antriebs- und Energiespezialisten umfasst Dieselaggregate für Notstrom, Grund- und Spitzenlast sowie Blockheizkraftwerke zur Kraft-Wärme-Kopplung auf Basis von Gasmotoren, Brennstoffzellen oder Gasturbinen. Das Leistungsspektrum reicht von 20 Kilowatt bis 50 Megawatt. Die Tognum-Tochtergesellschaften, die sich mit dezentraler Energieversorgung beschäftigen − MDE, CFC Solutions, Katolight sowie der mtu-Bereich Power Generation − werden ab September 2008 unter dem Dach der Marke „mtu Onsite Energy“ zusammengeführt.
Onsite Energy bedeutet ins Deutsche übersetzt so viel wie „Vor-Ort-Energie“ und steht für das Geschäft mit netzunabhängigen Anlagen zur Strom-, Wärme- und Kälteerzeugung. Gefertigt und teilweise auch entwickelt werden die Produkte an den mtu-Standorten Friedrichshafen, Detroit/USA und Suzhou/China sowie bei MDE in Augsburg, CFC in Ottobrunn bei München und Katolight in Mankato/USA. Christof von Branconi, zuständiges Vorstandsmitglied für den Tognum-Geschäftsbereich „Onsite Energy & Components“, über die neue Marke: „Mit mtu Onsite Energy unterstreichen wir unsere globale Innovationsführerschaft als Entwickler und Lieferant energieeffizienter, sauberer und wirtschaftlicher dezentraler Energieanlagen.“ Ergänzend fügt von Branconi hinzu: „Wir bieten unseren Kunden passende Lösungen zur Erzeugung von Strom, Wärme und Kälte an jedem Ort und zu jeder Zeit. Immer unter Berücksichtigung des weltweit wachsenden Bedarfs an Energie.“

Dieselmotoren und Dieselaggregate für Notstrom, Spitzenstrom und Dauerstrom


Die schnelllaufenden Dieselmotoren sind das traditionelle Kerngeschäft der Tognum-Tochtergesellschaft MTU Friedrichshafen und das Herzstück von Energietechnik-Anwendungen mit bis zu 6.250 Kilowatt. Auf der ganzen Welt arbeiten Stromaggregate rund um die Uhr und sichern an entlegenen Orten, wie zum Beispiel in Rohstoffminen in der Wüste, die Energieversorgung. Zusätzlich werden diese Systeme als Notstromaggregate zur Aufrechterhaltung der Energieversorgung bei Stromausfällen und als Spitzenstromerzeuger zur Unterstützung des öffentlichen Netzes eingesetzt.
Ein Vorteil der mtu-Motoren sind hohe spezifische Leistungen bei gleichzeitig langen Wartungsintervallen, Dauerbetriebsfestigkeit und hoher Verfügbarkeit. Hinzu kommt ein effizienter Kraftstoffverbrauch. Modulare Standard-Lösungen sorgen für Wirtschaftlichkeit und kurze Lieferzeiten. Individuelle Systeme können schnell von der Konzeption bis zur Installation umgesetzt werden.  
Ein spezieller Anwendungsbereich ist der mobile Einsatz vorgefertigter und bereits geprüfter dieselbetriebener Container-Aggregate. Sie können flexibel und in kurzer Zeit von einem Einsatzort zum nächsten transportiert werden. Die Leistung des Generators steht innerhalb von 15 Sekunden nach dem Startsignal zur Verfügung.
mtu ist seit Jahren für sein umfangreiches System-Engineering bekannt.   Es umfasst alle Leistungen von der technischen Beratung beim Erstkontakt bis hin zur fachlichen Begleitung der Inbetriebnahme und Übergabe der Anlage sowie ihrer langfristigen Wartung. Mit Katolight hat die Tognum-Gruppe einen Spezialisten mit langjähriger Erfahrung in der Entwicklung und Produktion von Gensets im Leistungsbereich von 20 bis 3.000 Kilowatt im Portfolio.

Gasmotorensysteme für Kraft-Wärme-(Kälte)-Kopplung


Energiesysteme mit Gasmotoren bieten eine wirtschaftliche Möglichkeit, Strom und Wärme/Kälte dezentral zu erzeugen. Die Wärme lässt sich zum Heizen oder als Prozesswärme nutzen. Die elektrische Energie wird direkt genutzt oder ins öffentliche Stromnetz eingespeist. Als sauber verbrennende Energieträger lassen sich neben Erdgas auch Biogas sowie Klär- und Deponiegas nutzen. Die in Augsburg entwickelten und gebauten Gasmotorenanlagen – auch als Blockheizkraftwerke oder Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen bekannt – liefern elektrische Leistungen bis 2.000 Kilowatt. Die Anwendungsmöglichkeiten sind vielfältig: Sie finden in der Landwirtschaft ebenso ihren Einsatz wie in öffentlichen Einrichtungen mit hohem Wärmebedarf, beispielsweise in Schwimmbädern, in Gewerbe- und Bürogebäuden zur Bereitstellung von Klimakälte und in der Nahwärmeversorgung.
Ein spezieller Einsatzbereich sind Biogasanlagen, die vorwiegend in der Landwirtschaft eingesetzt werden und methanhaltiges Gas aus Energiepflanzen, Dung oder Mist verbrennen. Die dabei zusätzlich entstehende Wärme kann für den Vergärungsprozess der Biomasse genutzt werden, woraus dann wieder Biogas entsteht. Da beim Wachstum der Energiepflanzen ebenso viel CO2 gebunden wird wie das Verbrennen des aus ihnen erzeugten Biogases freisetzt, ist der Betrieb von Biogaskraftwerken CO2-neutral.
Eine weitere Sondernutzung sind Klärgasanwendungen. Die Verwendung von Klärgas in Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen bietet sich aufgrund der Vielzahl von Verbrauchern im Klärwerksprozess an: Die Klärgaserzeugung läuft bei etwa 35 bis 40 Grad Celsius sehr effektiv ab und profitiert daher praktisch das ganze Jahr über von der Wärmezufuhr, als ständige Verbraucher für Strom sind zum Beispiel Pumpen, Rührwerke und Gebläse zu nennen. Die meist kontinuierliche Menge Klärschlamm sichert eine gleichmäßige Klärgaserzeugung und somit den ganzjährig hocheffizienten Betrieb von Energiemodulen.

Brennstoffzellensysteme zur Klär- und Biogasnutzung


Mit der Brennstoffzelle vom Typ HotModule vertreibt mtu Onsite Energy eine zukunftsweisende Lösung für die Kraft-Wärme-(Kälte)-Kopplung auf Basis einer Karbonat-Brennstoffzelle (MCFC). Die Anlagen erzeugen elektrochemisch derzeit bis zu 360 Kilowatt elektrische Leistung und geben dabei zusätzlich Wärme auf einem hohen Temperaturniveau von etwa 400 Grad Celsius ab. Damit eignet sich die Brennstoffzelle optimal für die verbrauchsnahe dezentrale Energieerzeugung.
Merkmal der Brennstoffzelle ist die flexible Nutzung unterschiedlicher Brennstoffe. Zwar nutzt der HotModule-Prozess wie alle Brennstoffzellen Wasserstoff. Diesen erzeugt die Anlage bei einer Betriebstemperatur von rund 650 Grad Celsius allerdings intern durch eine integrierte Reformierung von methanhaltigen Gasen. Neben Erdgas kommen beispielsweise Klärgas oder Biogas als Energielieferanten in Frage.
Für die nahe Zukunft ist die Entwicklung und Produktion von Anlagen bis zu einem Leistungsbereich von zwei Megawatt geplant. Aktuell versorgen über zehn HotModules in Europa beispielsweise Rechenzentren und Industrieanlagen, die die gleichzeitige Bereitstellung von Strom und Wärme oder Kälte schätzen. Darüber hinaus sorgen Brennstoffzellen in Klärwerken oder in der Bioabfall-Verwertung für ein effizientes Verstromen des anfallenden Faulgases. Durch den Biogaseinsatz werden fossile Energieträger substituiert, und das HotModule ist auf diese Weise CO2-neutral, da nur soviel CO2 erzeugt wird, wie die Pflanzen bei ihrem Wachstum aufgenommen haben. In Krankenhäusern dienen die Energiewandler der zuverlässigen Versorgung mit Strom und Dampf als Heizenergie oder zum Sterilisieren der Betten und Matratzen. Im Nahwärmenetz haben sie sich als leise Wärmelieferanten bewährt.
Bei der Zusammenstellung des optimalen Energiemixes werden, je nach Kundenwunsch und Rahmenbedingung, unterschiedliche Energiegewinnungstechnologien geprüft und bei Bedarf miteinander kombiniert. Neuartig ist ein Hybridsystem, das Gasmotoren und Brennstoffzellen vereint und beispielsweise in Klärwerken eingesetzt werden kann.
  

Gasturbinenanlagen für Industrie, Stadt- und Kraftwerke


Gasturbinenanlagen sind umweltfreundliche und dezentrale Alternativen zur Energieerzeugung mit einem Leistungsbereich von 20 bis 50 Megawatt (elektrisch) bei einer thermischen Leistung von 28 bis 60 Megawatt. Diese Spitzenleistung reicht aus, um rund 100.000 Haushalte dauerhaft mit elektrischer Energie und etwa 10.000 Einfamilienhäuser mit thermischer Energie zu versorgen.
Als Brennstoffe der von mtu projektierten Anlagen dienen Erdgas und Dieselkraftstoff. Eingesetzt werden die Systeme meist zur Kraft-Wärme-Kopplung (KWK). Dazu zählen Fernwärmeversorgungssysteme durch Stadtwerke, Kraftwerke mit Dampfproduktion und dem zusätzlichen Betrieb einer Dampfturbine sowie Spitzenlast-Kraftwerke. Auch in energieintensiven Industriebetrieben, wie etwa in der Papierproduktion, erzeugen Gasturbinenanlagen große Mengen an Strom und Wärme. Kenngrößen der Gasturbinen-Anlagen sind ein 88-prozentiger Brennstoffausnutzungsgrad im KWK-Betrieb bei einem elektrischen Wirkungsgrad von rund 40 Prozent und einem niedrigen Stickoxid-Ausstoß von 50 mg/m3. Die Anlage ist schnellstartfähig und kann in weniger als zehn Minuten auf Volllast hochfahren.
Neben der individuellen Entwicklung und Inbetriebnahme bietet der Antriebs- und Energiespezialist mtu langjährige Wartungsverträge sowie komplette Revisionen nach 25.000 und 50.000 Betriebsstunden an.