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Tognum im 1. Halbjahr 2009

Veröffentlicht am 11 August 2009

Der Antriebssystem- und Energieanlagen-Spezialist Tognum bekam im ersten Halbjahr 2009 die Auswirkungen der Wirtschafts- und Finanzkrise zu spüren. Dennoch hat das Unternehmen einen bereinigten Konzernüberschuss erzielt und präzisiert die Jahresprognose 2009 im bisherigen Korridor.

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  • Niedrigerer Auftragseingang und Umsatz infolge der Finanz- und Wirtschaftskrise
  • Bereinigte EBIT-Marge erreicht 6,7 %
  • Bereinigter Gewinn von 0,39 Euro je Aktie
  • Jahresprognose 2009 bestätigt und präzisiert

Friedrichshafen, 11. August 2009. Der Antriebssystem- und Energieanlagen-Spezialist Tognum bekam im ersten Halbjahr 2009 die Auswirkungen der Wirtschafts- und Finanzkrise zu spüren. Dennoch hat das Unternehmen einen bereinigten Konzernüberschuss erzielt und präzisiert die Jahresprognose 2009 im bisherigen Korridor.

„Unser erstes Halbjahr zeigt, dass wir aufgrund unserer internationalen, breiten Aufstellung und unseres quartalsunabhängigen Projektgeschäfts weiterhin profitabel sind – auch wenn die Finanz- und Wirtschaftskrise viele unserer Endmärkte trifft“, erklärte Volker Heuer, Vorstandsvorsitzender der Tognum AG. „Gerade in der derzeitigen wirtschaftlichen Ausnahmesituation halten wir an unserer Strategie fest und investieren verstärkt in Forschung und Entwicklung. Unser Ziel ist es, unsere Technologieführerschaft langfristig zu festigen, um gestärkt aus der Krise hervorzugehen.“

Für das Gesamtjahr 2009 bestätigte und präzisierte Heuer die bekannte Jahresprognose: „Wir gehen jetzt nach aktuellem Planungsstand beim Umsatz von einem Rückgang von 15 bis 20 Prozent aus und rechnen mit einer bereinigten Umsatzrendite von sechs bis neun Prozent.“ Der ursprünglich veröffentlichte Ausblick war von einem Umsatzrückgang von 10 bis 20 % und einer bereinigten EBIT-Marge im oberen einstelligen Prozentbereich ausgegangen.

Rückgang bei Auftragseingang und Umsatz


Der vom Projektgeschäft geprägte Auftragseingang verringerte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 22,6 % auf 1.275,9 Mio. Euro (1. Hj. 2008: 1.648,4 Mio. Euro). Der Umsatz sank um 18,3 % auf 1.239,2 Mio. Euro (1. Hj. 2008: 1.517,0 Mio. Euro).

Hoher F&E-Aufwand beeinflusst EBIT


Das bereinigte EBIT sank im Berichtszeitraum um 58,5 % auf 83 Mio. Euro (1. Hj. 2008: 200,1 Mio. Euro). Ausschlaggebend für diesen Rückgang war in erster Linie das geringere Umsatzvolumen, das die Kapazitätsauslastung im Motorenbau verringerte. Die Gelenkwellensparte erzielte aufgrund des schwierigen Marktumfeldes in der Automobilindustrie rückläufige Ergebnisse. Erhöhte Aktivitäten in den Regionen führten im ersten Halbjahr zu 27,8 % höheren Vertriebskosten von 105,6 Mio. Euro (1. Hj. 2008: 82,6 Mio. Euro). Darin enthalten sind Ausfälle bei Kundenforderungen aus dem zweiten Quartal in Höhe von 8 Mio. Euro.

Planmäßig stark gestiegene Aufwendungen für Forschung und Entwicklung (Steigerung im ersten Halbjahr um 51,6 % auf 69 Mio. Euro) haben sich ebenfalls im bereinigten EBIT niedergeschlagen. Die gesamten Entwicklungsleistungen – inklusive bezahlter Entwicklungsleistungen und aktivierter Entwicklungskosten – belaufen sich im ersten Halbjahr auf 104 Mio. Euro (1. Hj. 2008: 77,3 Mio. Euro).

Bereinigter Konzernüberschuss und stabile Bruttoergebnismarge


Der bereinigte Konzernüberschuss liegt nach sechs Monaten mit 50,9 Mio. Euro deutlich im positiven Bereich, allerdings 61,7 % unter dem Ergebnis des Vorjahres (1. Hj. 2008: 133 Mio. Euro). Damit beläuft sich der bereinigte Gewinn je Aktie für die Berichtsperiode auf 0,39 Euro (1. Hj. 2008: 1,01 Euro).

Bei einem bereinigten Bruttoergebnis von 303,6 Mio. Euro (1. Hj. 2008: 375,9 Mio. Euro) ergibt sich eine stabile bereinigte Bruttoergebnismarge von 24,5 % (1. Hj. 2008: 24,8 %).

Eigenkapitalquote geringfügig gesunken


Die Eigenkapitalquote sank gegenüber dem Jahresende 2008 erwartungsgemäß geringfügig und betrug zum 30. Juni 2009 25,3 % (31.12.2008: 26,3 %). Die Nettofinanzverschuldung erhöhte sich zu diesem Stichtag um rund 6,5 % auf 357,9 Mio. Euro (31.12.2008: 336 Mio. Euro). Beide Kennzahlen sind maßgeblich beeinflusst durch die Dividendenausschüttung für das Geschäftsjahr 2008 in Höhe von 92 Mio. Euro, die im Juni erfolgte. Der Free Cashflow verbesserte sich für den 6-Monatszeitraum um 23 % auf 65,2 Mio. Euro (1. Hj. 2008: 53 Mio. Euro).

Endmärkte reagieren unterschiedlich


Die Berichtssegmente Engines und Onsite Energy & Components (OE&C) verzeichneten im ersten Halbjahr im Zuge der Wirtschafts- und Finanzkrise Umsatz- und Ergebnisrückgänge . Das Segment Distribution konnte sein Ergebnis leicht verbessern.

Der Halbjahresumsatz im Segment Engines sank um 16,5 % auf 829 Mio. Euro (1. Hj. 2008: 992,7 Mio. Euro). Der Umsatzrückgang im Anwendungsbereich Marine ist auf das rückläufige Yacht- und kommerzielle Schifffahrtsgeschäft zurückzuführen. Das Navy- und Projektgeschäft in diesem Bereich entwickelte sich jedoch äußerst positiv. Den stärksten Rückgang verzeichnete das Geschäft mit Industriemotoren, wo es projektbedingt zu einem Rückgang bei Bahnantrieben kam. Der Bereich After Sales/Übrige (Engines) erwies sich als konjunkturresistente Stütze.

Das Segment OE&C erzielte mit 366,1 Mio. Euro einen um 26,9 % niedrigeren Umsatz als im Vorjahreszeitraum (1. Hj. 2008: 500,6 Mio. Euro). Den prozentual stärksten Rückgang verzeichnete das Geschäft mit Gelenkwellen. Einen negativen Einfluss hatten stark reduzierte Lieferabrufe der OEM-Kunden für Dieselmotoren zur dezentralen Energieerzeugung. Die Bereiche After Sales/Übrige (Onsite Energy) sowie OE Gas & Fuel Cell Systems entwickelten sich positiv gegenüber dem Vorjahr.

Das zum Beginn des Geschäftsjahres neu geschaffene Segment Distribution umfasst die konzerneigenen ausländischen Vertriebsgesellschaften, insbesondere in den Regionen Europa und Asien/Pazifik. Das Umsatzvolumen ging in der Berichtsperiode um 21,1 % zurück. Von dieser negativen Entwicklung waren praktisch alle in diesem Segment konsolidierten ausländischen Tochtergesellschaften betroffen. Die Umsätze im Bereich After Sales entwickelten sich stabil. Das bereinigte Segment-EBIT stieg leicht an. Hier wirkte sich die gute Ergebnissituation in Asien stabilisierend aus.

Free Cashflow = Cashflow aus Geschäftstätigkeit und Cashflow aus Investitionstätigkeit
alle Segmentdaten inkl. Intersegmentbeziehungen, d.h. Transaktionen zwischen den Segmenten

Jahresprognose 2009 bestätigt und präzisiert


Trotz des nach wie vor volatilen Marktumfelds bestätigt und präzisiert Tognum ihre Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2009. Basis dafür sind die aktuellen Entwicklungen sowie die zwischenzeitlich konkretere Informationsbasis für die Planungsszenarien für das zweite Halbjahr. Mit dem aktuellen Auftragsbestand – insbesondere im Großmotorenbau sowie dem Projektgeschäft – plant das Unternehmen mit einer erhöhten Produktionsauslastung in den Monaten September bis Dezember 2009. Somit rechnet Tognum nun bei der Umsatzentwicklung für das Geschäftsjahr 2009 mit einem Rückgang von 15 % bis 20 % im Vergleich zu 2008 und erwartet die bereinigte Umsatzrendite für 2009 unverändert im oberen einstelligen Bereich (6 bis 9 %). Entsprechend wird der bereinigte Gewinn je Aktie unter dem Niveau des Vorjahres liegen, wobei das Unternehmen unverändert eine Steuerquote von etwa 30 % erwartet.

Der Zwischenbericht zum ersten Halbjahr 2009 steht auf www.tognum.com im Bereich Investoren bereit.

Kennzahlen Tognum-Konzern


In Mio. Euro
(außer*)
1. HJ
2008
1. HJ
2009
Veränd. Q2 2008 Q2 2009 Veränd.
Auftragseingang 1.648,4 1.275,9 -22,6% 773,2 625,3 -19,1%
Umsatz 1.517,0 1.239,2 -18,.3% 790,2 597,5 -24,4%
EBIT (bereinigt) 200,1 83,0 -58,5% 100,1 19,2 -80,8%
EBIT Marge (ber.) 13,2% 6,7% -6,5
Punkte
12,7% 3,2% -9,5
Punkte
Konzernüberschuss (bereinigt) 133,0 50,9 -61,.7% 74,7 12,7 -83,0%
Gewinn je Aktie* (bereinigt) in Euro 1,01 0,39 -61,4% 0,57 0,10 -82,5%
Free Cashflow 53,0 65,2 23,0% -2,2 3,0 236,4%
Eigenkapitalquote 22,6% 25,3% 2,7
Punkte
22,6% 25,3% 2,7
Punkte
Bruttoergebnismarge 24,8% 24,5% -0,3
Punkte
24,0% 23,1% -0,9
Punkte
Mitarbeiter * 8.592 8.904 3,6% 8.592 8.904 3,6%


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Julia Höchel Sprecherin Wirtschafts- und Finanzmedien
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