PRESSEMELDUNG Power Generation

mtu Onsite Energy gibt Gas

Veröffentlicht am 26 Oktober 2011

Der Flughafen von Canberra in Australien hat eins, der von Friedrichshafen auch. Eine Teppichfabrik im türkischen Kayseri hat eins, die Augsburger Hessing-Klinik gleich mehrere, ebenso wie die Automobilwerke von Peugeot und Smart in Frankreich: Blockheizkraftwerke von mtu Onsite Energy Gas Power Systems aus Augsburg.

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  • Augsburger Tognum-Tochter wächst weltweit mit Blockheizkraftwerken
  • 100 Mitarbeiter in zwölf Monaten eingestellt
  • Umweltschonende Energieerzeugung hat große Zukunftschancen

Friedrichshafen, 26. Oktober 2011. Der Flughafen von Canberra in Australien hat eins, der von Friedrichshafen auch. Eine Teppichfabrik im türkischen Kayseri hat eins, die Augsburger Hessing-Klinik gleich mehrere, ebenso wie die Automobilwerke von Peugeot und Smart in Frankreich: Blockheizkraftwerke von mtu Onsite Energy Gas Power Systems aus Augsburg. Das zum Antriebssystem- und Energieanlagenspezialisten Tognum gehörende Unternehmen hat sich auf die energieeffiziente Kraft-Wärme-Kopplung mit Gasmotoren spezialisiert und wächst rasch. Zwischenzeitlich beschäftigt das Unternehmen über 350 Mitarbeiter – 100 mehr als noch vor einem Jahr. „Strom und Wärme dort zu produzieren, wo sie gebraucht werden, und das sehr zuverlässig, hoch effizient und umweltschonend. Das ist weltweit ein wichtiger Zukunftsmarkt“, sagt Geschäftsführer Ulrich Kemnitz. „Deshalb erweitern wir derzeit unser Werk und suchen zusätzliche qualifizierte Mitarbeiter.“

Das letzte aus dem Brennstoff Gas heraus zu holen, das ist das Grundprinzip eines Blockheizkraftwerks: Ein Gasmotor treibt mit brennbarem Gas einen Stromgenerator an. Der Strom wird gleich an Ort und Stelle, beispielsweise in einem großen Produktionswerk, verbraucht oder gegen Vergütung in das öffentliche Stromnetz eingespeist. Die Abwärme des Motors verpufft aber nicht in die Umwelt, sondern wird genutzt, um beispielsweise Wohnungen zu heizen, Wasser für ganze Stadtteile zu erwärmen oder Industrieprozesse zu beheizen. „So kommen wir auf einen Wirkungsgrad von über 90 Prozent, nutzen also so gut wie die gesamte Energie des Gases aus“, sagt Kemnitz. Holländische Großgärtnereien produzieren mit den Gas-Blockheizkraftwerken nicht nur äußerst wirtschaftlich Strom und Wärme, sondern düngen sogar mit dem Kohlendioxid des Abgases ihre Pflanzen. Bislang werden die meisten Gasmotorensysteme mit Erdgas betrieben. Doch mittlerweile verbrennt in den Motoren immer öfter Biogas, beispielsweise aus Mais oder anderer Biomasse.

mtu Onsite Energy Gas Power Systems und sein Vorgängerunternehmen entwickeln und bauen schon seit drei Jahrzehnten Gas-Blockheizkraftwerke in Augsburg – zuerst nur für den deutschen Markt. „Zwischenzeitlich sind wir auch international sehr erfolgreich“, sagt Kemnitz, der das Unternehmen seit dem Jahr 2008 leitet. Große Verkaufserfolge nach Indonesien, Bangladesh, Indien und Russland beweisen das. Als nächstes steht eine Verkaufsoffensive in den USA an. „Dass wir Teil der internationalen Tognum-Gruppe sind, hilft uns beim Eintritt in neue Märkte ganz besonders“, betont Kemnitz. „Denn Tognum verfügt über ein globales Vertriebs- und Servicenetz, das wir alleine nie hätten aufbauen können. So haben wir als mittelständischer Betrieb die Vorteile, die ein internationaler Konzern bietet.“ Die kürzlich erfolgte Übernahme der Tognum-Gruppe durch Rolls-Royce und Daimler eröffnet weitere Chancen. Denn die Leistungsbereiche der Produkte von mtu Onsite Energy Gas Power Systems und der Gasmotorensparte des Rolls-Royce-Motorenwerks im norwegischen Bergen ergänzen sich zu einem breiten Portfolio. Gemeinsam kann den Kunden ein deutlich breiteres Leistungsspektrum angeboten werden. Des Weiteren erschließt die künftige Zusammenarbeit den Zugang zu weiteren Absatzmärkten über die gemeinsame Nutzung der jeweiligen Vertriebsnetze.

Das Wachstum im internationalen und im nationalen Geschäft macht sich ganz konkret auf dem Werksgelände bemerkbar. „Wir platzen aus allen Nähten“, sagt Ulrich Kemnitz. Deshalb sind in den vergangenen Wochen Teile des Unternehmens in ein neues Gebäude am Mittleren Moos umgezogen. Hier werden bis Ende des Jahres auch der After Sales-Bereich und ein Trainingscenter integriert. Durch diese Verlagerung wird im Stammhaus Platz für rund 60 Mitarbeiter geschaffen. Zudem läuft die Planung für den weiteren Standortausbau mit zusätzlichen Produktionsflächen und Prüfstandsein-richtungen, um die starke Nachfrage nach Blockheizkraftwerken bedienen zu können. Erst vor wenigen Monaten nahm mtu Onsite Energy Gas Power Systems einen neuen Entwicklungsprüfstand in Betrieb. Die fünf Millionen Euro teure Investition mit eingebauter Erweiterungsmöglichkeit hilft dabei, die Gasmotorensysteme weiterzuentwickeln. Mit ihm können beispielsweise verschiedene Gasqualitäten oder unterschiedliche Umweltbedingungen wie Tropenklima oder sibirische Kälte simuliert werden. „Denn dort, wo unsere Blockheizkraftwerke betrieben werden, herrschen nicht immer so wohltemperierte Verhältnisse wie in unseren Werkshallen. Zudem schwankt gerade beim Einsatz von Biogas die Qualität des Brennstoffs. Darauf müssen unsere Systeme vorbereitet sein“, sagt Kemnitz.

Um das zu erreichen, arbeiten bei mtu Onsite Energy Gas Systems etwa 160 Ingenieure und Techniker verschiedenster Fachrichtungen nicht nur an den maßgeschneiderten Lösungen für jeden Auftrag, sondern auch an den Gasmotorsystemen der Zukunft. „Gute Leute haben bei uns gute Zukunftschancen“, sagt Kemnitz. Vor allem qualifizierte Techniker und Ingenieure für die Bereiche Entwicklung, Projektabwicklung, für Inbetriebnahme oder den weltweiten Serviceeinsatz sind gesucht. Aber auch in der Produktion und Verwaltung wächst der Personalbedarf. Denn mtu Onsite Energy Gas Power Systems wird weiter wachsen. „Es liegt viel Marktpotenzial für uns draußen in der Welt“, versichert Kemnitz.
Wolfgang Boller Leiter externe Kommunikation, Pressesprecher Regional- und Wirtschaftsmedien
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