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ROLLS-ROYCE UND FAIRPLAY ERPROBEN mtu-DIESELAGGREGAT MIT SCR FÜR IMO TIER III

Veröffentlicht am 08 September 2014

Die Rolls-Royce-Marke mtu und die Reederei Fairplay Towage werden in einem Hafenschlepper ein mtu-Dieselaggregat mit SCR-Abgasnachbehandlung für die ab 2016 gültige Emissionsrichtlinie IMO Tier III erproben.

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  • Fairplay-Hafenschlepper mit Motoren und SCR-Anlage von mtu geht 2015 in Erprobung
  • SCR-Abgasnachbehandlung vermindert die Stickoxidemissionen um rund 90 Prozent
  • Emissionsstufe IMO III gilt ab 2016 in nord-amerikanischen Küstengewässern und Karibik

FRIEDRICHSHAFEN – Die Rolls-Royce-Marke mtu und die Reederei Fairplay Towage werden in einem Hafenschlepper ein mtu-Dieselaggregat mit SCR-Abgasnachbehandlung für die ab 2016 gültige Emissionsrichtlinie IMO Tier III erproben. Die Stickoxidemissionen sinken um rund 90 Prozent im Vergleich zur ersten Emissionsstufe IMO Tier I aus dem Jahr 2000.

„Dies ist eine der weltweit ersten Erprobungen von schnelllaufenden Dieselmotoren mit SCR-Anlage, um die Stickoxidgrenzwerte von IMO III zu erfüllen“, so Dr. Michael Haidinger, Vertriebsvorstand von Rolls-Royce Power Systems. „Wir sind stolz, unseren Kunden mit dieser Erprobung eine seriennahe und platzsparende Lösung unter Beweis zu stellen.“

Der neue Fairplay-Schlepper mit 90 Tonnen Pfahlzug wird derzeit von der spanischen Werft Astilleros Armon gebaut und soll ab 2015 im Rotterdamer Hafen in Betrieb gehen.

mtu liefert die zwei Hauptantriebsmotoren 16V 4000 M63L mit je 2.000 Kilowatt, ein 16-Zylinder-Dieselaggregat der Baureihe 4000 M23F mit 1.520 Kilowatt sowie die SCR-Anlage. Die Abgasnachbehandlung mittels selektiver katalytischer Reduktion (englisch: selective catalytic reduction, kurz SCR) ist mit dem Dieselaggregat verbunden. Wie bei modernen Nutzfahrzeugantrieben reagiert eine wässrige Harnstofflösung mit den Stickoxiden aus dem Abgas und neutralisiert diese.

Mit der 10.000 Stunden dauernden Erprobung im Fairplay-Schlepper bereitet sich mtu auf die Serienlösung für IMO-Tier-III-Schiffsmotoren vor. Ab 2016 müssen neugebaute Schiffe, die in sogenannten Emissionsüberwachungsgebieten (englisch: Emission Control Area, kurz ECA) an der nordamerikanischen Küste und in der Karibik betrieben werden, die Stickoxid-Grenzwerte entsprechend der Emissionsstufe IMO Tier III der MARPOL Annex VI-Regelungen der International Maritime Organization einhalten.

Die Reederei Fairplay Towage mit Hauptsitz in Hamburg ist eine der führenden europäischen Schleppreedereien und betreibt rund 40 Schiffe in Europa.

Der 30 Meter lange Traktorschlepper wird über einen kombinierten dieselmechanischen und dieselelektrischen Antrieb verfügen. Bei der Ein- und Ausfahrt aus dem Hafen soll überwiegend der dieselelektrische Antrieb mit SCR-Anlage genutzt werden, bei Volllast werden zusätzlich die beiden Hauptantriebsmotoren für dieselmechanischen Antrieb zu geschaltet. Die SCR-Anlage erlaubt in Ballungsräumen einen umweltfreundlichen Betrieb des Schiffes mit minimalen Emissionen.
Wolfgang Boller Leiter externe Kommunikation, Pressesprecher Regional- und Wirtschaftsmedien
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