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ROLLS-ROYCE UND FAIRPLAY NEHMEN EINES DER ERSTEN IMO III-ZERTIFIZIERTEN DIESELAGGREGATE IN BETRIEB

Veröffentlicht am 10 Juli 2015

Die Reederei Fairplay Towage hat am 10. Juli 2015 in Rotterdam einen neuen Hafenschlepper mit IMO-Tier-III-zertifizierten Dieselaggregaten getauft und offiziell in Betrieb genommen.

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  • Fairplay erprobt mtu-Dieselaggregat mit SCR-Anlage in Hafenschlepper
  • Stickoxidausstoß um 81 Prozent niedriger, als es aktuell gültige Richtlinie vorschreibt

FRIEDRICHSHAFEN/ROTTERDAM – Die Reederei Fairplay Towage hat am 10. Juli 2015 in Rotterdam einen neuen Hafenschlepper mit IMO-Tier-III-zertifizierten Dieselaggregaten getauft und offiziell in Betrieb genommen. Die Dieselaggregate mit mtu-Motoren der Baureihe 4000 und SCR-Abgasnachbehandlung zählen zu den weltweit ersten Aggregaten, die für die ab 2016 gültige Emissionsstufe IMO Tier III zertifiziert sind. Rolls-Royce lieferte die zwei Hauptantriebsmotoren mtu 16V 4000 M63L mit je 2.000 Kilowatt, ein 16-Zylinder-Dieselaggregat der Baureihe 4000 M23F mit 1.520 Kilowatt sowie die von mtu entwickelte SCR-Anlage. Die Abgasnachbehandlung mittels selektiver katalytischer Reduktion ist mit dem Dieselaggregat verbunden. mtu ist eine Marke von Rolls-Royce Power Systems innerhalb der Division Land & Sea von Rolls-Royce.

„Wir sind stolz, unseren Kunden mit dieser Erprobung eine seriennahe und platzsparende Lösung unter Beweis zu stellen“, sagt Nadine Buhmann, Leiterin des Marine- und Offshore-Geschäfts bei mtu. Mit der 10.000 Stunden dauernden Erprobung im Fairplay-Schlepper bereitet sich mtu auf die Serienlösung für IMO-Tier-III-Schiffsmotoren vor. Ab 2016 müssen neugebaute Schiffe, die in sogenannten Emissionsüberwachungsgebieten (englisch: Emission Control Area) an der nordamerikanischen Küste und in der Karibik betrieben werden, die Stickoxid-Grenzwerte entsprechend der Emissionsstufe IMO Tier III der MARPOL Annex VI-Regelungen der International Maritime Organization einhalten. Die Stickoxidemissionen sind gegenüber der Emissionsstufe IMO Tier II von acht auf zwei Gramm pro Kilowattstunde zu senken.

Die Reederei Fairplay ist somit Vorreiter bei der Erprobung von schnelllaufenden Dieselmotoren mit SCR-Anlage, um IMO III zu erfüllen. „Wir möchten frühzeitig Erfahrungen auf diesem Gebiet sammeln, um dann, wenn auch bei uns IMO Tier III gilt, das für uns effizienteste System im Einsatz zu haben“, erklärt Fairplay-Geschäftsführer Walter Collet.

Der neue Fairplay-Schlepper mit 90 Tonnen Pfahlzug wurde von der spanischen Werft Astilleros Armon gebaut und im Mai 2015 in den Rotterdamer Hafen überführt. Während der Probefahrten und der Fahrt von Spanien nach Holland konnte bereits ein deutlich reduzierter Stickoxidausstoß gemessen werden: er liegt 81 Prozent unter den Werten, die für die aktuell gültige Emissionsrichtlinie IMO Tier II notwendig sind.  

Der 30 Meter lange Traktorschlepper verfügt über einen kombinierten dieselmechanischen und dieselelektrischen Antrieb. Bei der Ein- und Ausfahrt aus dem Hafen wird überwiegend der dieselelektrische Antrieb mit SCR-Anlage genutzt, bei Volllast werden zusätzlich die beiden Hauptantriebsmotoren für dieselmechanischen Antrieb zu geschaltet. Die SCR-Anlage erlaubt in Ballungsräumen einen umweltfreundlichen Betrieb des Schiffes mit minimalen Emissionen.

Die Reederei Fairplay Towage mit Hauptsitz in Hamburg ist eine der führenden europäischen Schleppreedereien und betreibt rund 40 Schiffe in Europa.
Wolfgang Boller Leiter externe Kommunikation, Pressesprecher Regional- und Wirtschaftsmedien
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