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ROLLS-ROYCE VERKÜNDET WEITERE VEREINFACHUNG DER UNTERNEHMENSSTRUKTUR, STRATEGISCHE ÜBERPRÜFUNG DES GESCHÄFTSBEREICHS COMMERCIAL MARINE SOWIE PLÄNE ZUR UMSTRUKTURIERUNG UNTERSTÜTZENDER UND MANAGEMENT-FUNKTIONEN

Veröffentlicht am 17 Januar 2018

Rolls-Royce verkündet weitere Vereinfachung der Unternehmensstruktur, strategische Überprüfung des Geschäftsbereichs Commercial Marine sowie Pläne zur Umstrukturierung unterstützender und Management-Funktionen

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Klarstellung Rolls-Royce-Presseinformation


19.01.2018


Der Geschäftsbereich Rolls-Royce Power Systems mit mtu und Bergen Engines bleibt davon unberührt, dass Rolls-Royce den Geschäftsbereich Commercial Marine strategisch überprüft. Das stellt Rolls-Royce nach einer Veröffentlichung vom Mittwoch über eine weitere Fokussierung des Geschäfts auf drei Geschäftsbereiche (Civil Aerospace, Defence und Rolls-Royce Power Systems) klar.

Rolls-Royce Power Systems mit Hauptsitz in Friedrichshafen, Deutschland, wird weiterhin Motoren und komplexe Antriebssysteme von mtu und Bergen Engines an Kunden in den Märkten Marine und Infrastructure (Energie, Bahn, Mining, Bau, Land- und Forstwirtschaft, Industrie, Defence) liefern und entsprechenden Service bereitstellen. Zu den Marine-Kunden gehören Seestreitkräfte, Yachthersteller, Werften und Betreiber von kommerziellen Schiffen.
Die Rolls-Royce Marine-Sparte, die ihre größten Werke in Norwegen und Finnland hat, bietet Schiffs-Design und Schiffsausstattung hauptsächlich für die Märkte Offshore Öl- und Gasförderung und für die kommerzielle Schifffahrt. Dieser Teil von Rolls-Royce ist Gegenstand einer strategischen Überprüfung.“

PRESSEMITTEILUNG

ROLLS-ROYCE VERKÜNDET WEITERE VEREINFACHUNG DER UNTERNEHMENSSTRUKTUR, STRATEGISCHE ÜBERPRÜFUNG DES GESCHÄFTSBEREICHS COMMERCIAL MARINE SOWIE PLÄNE ZUR UMSTRUKTURIERUNG UNTERSTÜTZENDER UND MANAGEMENT-FUNKTIONEN


Rolls-Royce verkündet weitere Vereinfachung der Unternehmensstruktur, strategische Überprüfung des Geschäftsbereichs Commercial Marine sowie Pläne zur Umstrukturierung unterstützender und Management-Funktionen

Rolls-Royce gibt Pläne für eine weitere Vereinfachung der Unternehmensstruktur bekannt. Hierzu zählen eine Überprüfung der strategischen Optionen für den Geschäftsbereich Commercial Marine ebenso wie eine Reduzierung von fünf Geschäftsbereichen auf drei Kernbereiche: Civil Aerospace, Defence und Rolls-Royce Power Systems. Als Teil dieser Transformation sollen die Naval Marine- und Nuclear-U-Boot-Geschäfte in den bereits existierenden Geschäftsbereich Defence integriert werden. Ebenso ist die Integration der Sparte Civil Nuclear in den Geschäftsbereich Rolls-Royce Power Systems geplant. Diese Maßnahmen eröffnen insbesondere die Möglichkeit einer tiefer greifenden Umstrukturierung unterstützender und leitender Funktionen.

Ziel der Maßnahmen ist es, unser Unternehmen enger an unserer strategischen Vision auszurichten, die Entwicklung modernster Technologien für grundlegende Antriebslösungen anzuführen. So können wir unsere Beziehungen zu unseren Defence-Kunden und unsere Position als Marktführer im Bereich Großraumflugzeuge für die zivile Luftfahrt besser nutzen und gleichzeitig unsere technologischen Fähigkeiten in einem breiten Spektrum an Anwendungen zur Stromerzeugung ausbauen. Von der folgenden Umstrukturierung erwarten wir uns eine zusätzliche Kostensenkung sowie Unterstützung bei der Leistungsverbesserung in unseren Kerngeschäften und im gesamten Konzern. Die Umstrukturierung wird derzeit weiter definiert, weitere Informationen hierzu werden zusammen mit den Geschäftszahlen für das Jahr 2017 am 7. März 2018 bekanntgegeben. Eine umfangreichere Diskussion ist im Rahmen einer Veranstaltung für die Kapitalmärkte im weiteren Jahresverlauf vorgesehen.

Rolls-Royce-Vorstandsvorsitzender Warren East sagte: „Diese weitere Vereinfachung unserer Unternehmensstruktur baut auf den Maßnahmen auf, die wir in den vergangenen zwei Jahren ergriffen haben. Die Aufteilung in drei Geschäftsbereiche ermöglicht Rolls-Royce eine starke Fokussierung und damit die Möglichkeit, viel schneller auf wesentliche Anforderungen unserer Kunden an ihre Antriebe reagieren zu können. Wir schaffen so ein Verteidigungs-Geschäft, das größere Bedeutung am Markt hat und unseren Kunden ein höheres Maß an Integration von Produkten und Dienstleistungen bietet. Gleichzeitig verbessern wir so unsere Fähigkeit, Innovationen bei Schlüsseltechnologien einzuführen und zukünftige Möglichkeiten auf Gebieten wie der Elektrifizierung und Digitalisierung zu nutzen.“

„Neben der Reduktion auf drei Geschäftsbereiche müssen wir auch weiterhin und mit größerer Entschlossenheit die Kosten und Komplexität der Strukturen angehen, die diese Geschäftsbereiche unterstützen, darunter auch unsere Konzernzentrale. Dass wir diese Maßnahmen jetzt umsetzen, wird dazu beitragen, dass wir langfristig für unser Unternehmen und dessen Stakeholder den Nutzen wachsenden Cashflows, der in den kommenden Jahren erzielt wird, sichern können. Gleichzeitig müssen sich unsere operativen Teams auch weiterhin auf die Bewältigung der Service-Herausforderungen innerhalb von Civil Aerospace kümmern und die aktuelle Steigerung der Triebwerksproduktion umsetzen.“
  

Strategische Überprüfung von Commercial Marine


Seit 2015 hat unser Geschäftsbereich Rolls-Royce Marine auf die schwache Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen des Offshore-Öl- und Gasmarktes reagiert, die erhebliche Auswirkungen auf die Profitabilität dieses Bereichs hatte. Zu den umgesetzten Maßnahmen gehörte die Trennung von Unternehmensteilen, die nicht zum Kerngeschäft gehörten, sowie die Reduzierung der Standorte von 27 auf 15, d.h. um insgesamt 40 Prozent. Die Anzahl der Arbeitnehmer wurde um 30 Prozent auf 4.200 reduziert, die nun mehrheitlich in den skandinavischen Ländern arbeiten. Gleichzeitig wurde in neue Fertigungsstätten und neue Technologien investiert. Der Geschäftsbereich wurde dadurch branchenweit führend im Bereich intelligente Schifffahrt und autonome Schiffe – einen Höhepunkt bildete die erfolgreiche Präsentation des weltweit ersten ferngesteuerten kommerziellen Schiffs im Hafen von Kopenhagen im Juni 2017. In Anbetracht der bereits erzielten Fortschritte des Unternehmensbereichs ist nun der geeignete Zeitpunkt gekommen, eine strategische Überprüfung von Commercial Marine durchzuführen. Diese Überprüfung wird 2018 stattfinden, und wir werden die Marktteilnehmer zum geeigneten Zeitpunkt über das Ergebnis informieren.

Warren East sagte: „Dies ist der richtige Zeitpunkt, die strategischen Optionen für unseren Geschäftsbereich Commercial Marine zu prüfen. Das Team hat hervorragend auf einen erheblichen Abschwung im Offshore-Öl-und Gasmarkt reagiert und die Kostenbasis reduziert. Gleichzeitig haben wir uns in den Bereichen Schiffsintelligenz und autonome Schiffe eine branchenweit führende Stellung erarbeitet. Die Überlegung, ob diese Zukunft unter einem neuen Eigentümer besser gestaltet werden kann, ist daher nur folgerichtig.“

Unabhängig vom Ergebnis dieser strategischen Überprüfung wird sich Rolls-Royce nicht vom Marine-Geschäft für die Lieferung komplexer Stromerzeugungs- und Antriebssysteme an Naval-Kunden wie die englische und amerikanische Marine trennen. Während des ersten Quartals 2018 wird dieses Naval-Geschäft in einen vergrößerten Defence-Geschäftsbereich mit der Bezeichnung Rolls-Royce Defence integriert, zu dem der derzeitige Geschäftsbereich Defence Aerospace und das Nuclear U-Boot-Geschäft gehören werden.

Rolls-Royce Power Systems wird weiterhin Motoren und komplexe Antriebssysteme von mtu und Bergen Engines an Kunden in den Märkten Marine und Infrastructure (Energie, Bahn, Mining, Bau, Land- und Forstwirtschaft, Industrie, Defence) liefern und entsprechenden Service bereitstellen.

Im Jahr 2016 trug der Geschäftsbereich Rolls-Royce Marine 1,114 Milliarden Pfund Sterling zum Umsatz bei und erzeugte einen Verlust von 27 Millionen Pfund Sterling. Das Commercial Marine-Geschäft, das für die Segmente Öl und Gas, Handelsmarine und andere kommerzielle Märkte Ausrüstung und Schiffsdesigns liefert, steuerte 75 Prozent des Umsatzes bei. Das Naval-Geschäft trug 25 Prozent bei und erwirtschaftete einen kleinen Gewinn. Wie bereits am 9. November 2017 kommuniziert, leidet Rolls-Royce Marine auch weiterhin unter einer schwachen Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen im Segment Offshore Öl und Gas. Hier werden auch weiterhin Maßnahmen zur Kostensenkung ergriffen.

Integration des Geschäftsbereichs Nuclear


Um unsere Unternehmensstruktur weiter zu vereinfachen und von fünf Geschäftsbereichen auf drei fokussierte Einheiten zu verschlanken, planen wir eine Integration des derzeitigen Geschäftsbereichs Nuclear in die Geschäftsbereiche Defence und Rolls-Royce Power Systems. Unser Nuclear-U-Boot-Bereich, der einziger Lieferant und technischer Ansprechpartner für die Flotte atomgetriebener U-Boote der britischen Marine ist, wird Teil von Rolls-Royce Defence. Der Bereich Civil Nuclear wird in Rolls-Royce Power Systems integriert, das bereits Kunden in der Kernindustrie beliefert, beispielsweise mit Diesel-Notstromaggregaten.

Wir gehen davon aus, dass diese Änderungen während des ersten Quartals 2018 in Kraft treten werden. Im Jahr 2016 hat unser Geschäftsbereich Nuclear einen Umsatz von 777 Millionen Pfund Sterling und einen Gewinn von 45 Millionen Pfund Sterling erzielt. Das U-Boot-Geschäft trug 79 Prozent zu diesem Umsatz bei, Civil Nuclear 21 Prozent.

Umstrukturierung der unterstützenden und Management-Funktionen


Die Zusammenfassung unseres operativen Geschäfts in drei fokussierte Geschäftsbereiche wird es diesen Einheiten ermöglichen, schneller zu agieren. Um die Vorteile daraus voll ausschöpfen zu können, ist jedoch eine tiefer greifende Umstrukturierung notwendig – insbesondere in Bezug auf unsere unterstützenden und leitenden Funktionen. Dabei ist ein extrem diszipliniertes Vorgehen bei den Ausgaben für Investitionen sowie für Forschung und Entwicklung erforderlich. Wir werden zudem weitere Maßnahmen zur Verschlankung von Prozessen ergreifen und stärker auf eine Verhaltensänderung hinwirken, um die bereits ergriffenen Maßnahmen zur weiteren Vereinfachung zu beschleunigen.

Rolls-Royce-Finanzvorstand Stephen Daintith sagte: „Wir müssen ebenso das Ungleichgewicht und die Doppelungen zwischen unseren Zentralbereichen und unseren drei Geschäftsbereichen angehen wie die Kosten unserer Konzernzentrale. Kosten und Komplexität innerhalb unseres Unternehmens sind weiterhin zu hoch, trotz der umgesetzten Transformationsmaßnahmen, die wir im November 2015 angekündigt haben, und durch die wir die geplante Fixkostenreduzierung von mehr als 200 Millionen Pfund Sterling ab Ende 2017 erreichen. Wir werden nun entschlossen vorgehen, um den langfristigen Nutzen des Cash-Flows zu sichern und zu steigern, der in den kommenden Jahren generiert wird.“

Obwohl mögliche Auswirkungen auf unsere Belegschaft noch quantifiziert werden müssen, gehen wir nicht von einem Abbau der Stellen für Facharbeiter und Ingenieure aus, die wir für den derzeitigen Anstieg der Produktionszahlen im Bereich unserer Civil-Aerospace-Triebwerke benötigen. Wir werden die Zusagen einhalten, die wir Arbeitnehmervertretern in Großbritannien und anderen Ländern gegeben haben, darunter auch diejenigen, die letztes Jahr unsere Investitionen in Höhe von 150 Millionen Pfund Sterling in neue und bestehende Fertigungsstätten von Civil Aerospace ermöglicht haben.

Weitere Einzelheiten zur Umstrukturierung kommunizieren wir zusammen mit den Geschäftszahlen für 2017. In diesen Geschäftszahlen werden die Geschäftsbereiche Rolls-Royce Marine und Rolls-Royce Nuclear wie in den Vorjahren separat ausgewiesen. Außerdem planen wir für den weiteren Jahresverlauf eine Veranstaltung für die Kapitalmärkte, bei der wir in der Lage sein werden, die Vorteile, die wir uns von dem Umstrukturierungsprogramm erwarten, vollständiger zu diskutieren.

Wie bereits oben dargestellt, veröffentlicht Rolls-Royce die Geschäftszahlen für das am 31. Dezember 2017 abgelaufene Geschäftsjahr am 7. März 2018. Wir sind weiterhin zufrieden mit den Erwartungen des Kapitalmarkts.
Silke Rockenstein Pressesprecherin Fachpresse, alle Regionen
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