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Rolls-Royce nimmt Validation-Center für mtu-Microgrids in Betrieb

Veröffentlicht am 11 Oktober 2019

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  • Autarke Netze für die Energiewende
  • Fünf-Millionen-Euro-Investition in Demonstrations-Anlage
  • Microgrid im mtu-Werk 1 vermeidet hunderte Tonnen CO2

FRIEDRICHSHAFEN, GERMANY

Rolls-Royce hat für seine Produkt- und Lösungsmarke mtu ein Microgrid-Validation-Center in Betrieb genommen. Die mit einem Investitionsvolumen von rund 5 Millionen Euro erstellte Anlage in Friedrichshafen, am Sitz des Rolls-Royce-Geschäftsbereichs Power Systems, kann den Echtbetrieb von Microgrids unterschiedlicher Art und Größe wirklichkeitsgetreu simulieren.

Microgrids sind lokale Energienetze, in denen eine intelligente Steuerung mehrere verschiedene Energiequellen und Speicher miteinander verbindet, zum Beispiel Photovoltaik, Windenergieanlagen, Batteriespeicher und diesel- und gasbetriebene Stromgeneratoren. „Microgrids sind ein wesentliches Element der Energiewende, weil sie CO2-vermeiden und damit klimafreundlich erneuerbare Energiequellen ausnutzen und trotzdem höchste Versorgungssicherheit bieten“, sagt Andreas Schell, Vorstandsvorsitzender des Rolls-Royce-Geschäftsbereichs Power Systems. Für viele Betreiber eigener Energienetze – zum Beispiel Unternehmen, Stadtwerke, aber auch entlegene Bergbauminen oder große landwirtschaftliche Betriebe – ist ein solches Microgrid die ideale Lösung. Damit können sie sich ganz oder teilweise unabhängig vom öffentlichen Stromnetz machen oder umweltfreundlich produzierte elektrische Energie ins öffentliche Netz einspeisen. „Für uns ist das Microgrid noch mehr: Es ist das Symbol unserer Transformation vom Motorenhersteller zum Anbieter integrierter Gesamtlösungen. Wir haben uns weit über den Motor hinaus entwickelt, liefern das Gesamtsystem und darüber hinaus komplette Serviceleistungen für den Betrieb“, so Schell weiter.

Im mtu-Werk 1 in Friedrichshafen betreibt Rolls-Royce ein eigenes Microgrid, bestehend aus Photovoltaikanlagen auf dem Dach des Validation-Centers und auf einem Fabrikhallendach mit insgesamt 500 Kilowatt peak, aus Gasmotor-betriebenen Gensets, einem Diesel-Genset und dem vom Unternehmen selber neu entwickelten mtu-Batteriecontainer mit einer Kapazität von 2 Megawattstunden. „Unser Batteriecontainer ist das eigentliche Herzstück eines Microgrids, weil er Flexibilität beim Einsatz der verschiedenen Energiequellen schafft. Zusammen mit der ebenfalls von uns entwickelten intelligenten Steuerung setzen wir die einzelnen Energiequellen des Microgrids optimal ein und holen das Maximale heraus“, sagt Cordelia Thielitz, Vice President für den Bereich Microgrids. Mit diesem Microgrid produziert Rolls-Royce einen großen Teil der elektrischen Energie für das mtu-Werk 1 selber und nutzt auch die Wärme der Motoren. Mehrere hundert Tonnen CO2 werden damit jährlich vermieden.

Die einzelnen Komponenten sind gleichzeitig Teil des so genannten Validation-Centers, mit dem Kunden die Funktionsweise eines für sie individuell zusammengestellten Microgrids vorgeführt werden kann. Spezielle Transformatoren, Umrichter und Schalteinrichtungen, die in dem neuen Gebäude untergebracht sind, übernehmen stellvertretend die Funktion weiterer Energiequellen, die in ein Microgrid integriert werden können.

„Auf diese Weise können wir Microgrids unterschiedlichster Größe, Kapazität und Ausführung für unsere Kunden konfigurieren und deren spätere Funktionsweise demonstrieren – auch abhängig von den Wind- und Sonnenverhältnissen an dem Ort, an dem das Microgrid aufgebaut werden soll“, erklärt Armin Fürderer, Direktor für kundenspezifische Energielösungen. Das Validation-Center spiegelt das umfangreiche Lieferprogramm für mtu-Microgrids wider. Dazu gehören beispielsweise Batteriecontainer von 50 Kilowattstunden Kapazität (gut für etwa 50 Maschinenwäschen) bis zu Batteriecontainer mit 2 Megawattstunden Speichervermögen (entspricht dem Jahresstrombedarf eines Ein-Personen-Haushalts) . „Die Kapazität eines Microgrids ist fast beliebig skalierbar, indem beispielsweise mehrere Batteriecontainer, größere Photovoltaikanlagen, die Kombination mit Windkraftanlagen sowie größere oder mehrere Stromgeneratoren verwendet werden“, erklärt Fürderer.

„Wir sehen, dass der Markt reif ist für diese Art der Energieerzeugung. Rolls-Royce springt dabei nicht auf den Trend auf, sondern wir gestalten den Markt mit. Mit unseren Kompetenzen in der Motortechnik, in der Herstellung von anspruchsvollen Antriebs- und Energiesystemen haben wir eine herausragende Stellung im Markt. Viele Anfragen unserer Kunden nach spezifischen Lösungen für Microgrids bestätigen uns darin – und wir freuen uns, dass wir mit dem Validation-Center den Wünschen unserer Kunden nach maßgeschneiderten Lösungen noch mehr gerecht werden können“, sagt Andreas Schell.

Ein weiteres unternehmenseigenes Microgrid errichtet Rolls-Royce derzeit im mtu-Werk in Aiken (South Carolina). Damit deckt das Werk den eigenen Elektrizitätsbedarf aus regenerativen Quellen und macht sich unabhängiger vom öffentlichen Stromnetz.

Pressefotos zum Herunterladen finden Sie unter www.rrpowersystems.com/presse

Weitere Informationen zu mittelschnelllaufenden Rolls-Royce-Aggregaten:  

www.rolls-royce.com/bergen

Über Rolls-Royce Holdings plc

1.         Rolls-Royce geht mit modernsten Technologien voran, um umweltfreundliche, sichere und wettbewerbsfähige Lösungen für den weltweiten Antriebs- und Energiebedarf anzubieten.

2.         Rolls-Royce Power Systems mit Hauptsitz in Friedrichshafen beschäftigt rund 11.000 Mitarbeiter. Unter der Marke mtu vertreibt das Unternehmen schnelllaufende Motoren und Antriebssysteme für Schiffe, Energieerzeugung, schwere Land- und Schienenfahrzeuge, militärische Fahrzeuge sowie für die Öl- und Gasindustrie. Unter der Marke mtu Onsite Energy bietet das Unternehmen Diesel- und Gassysteme sowie Batteriecontainer für sicherheitskritische Anwendungen, zur Dauerstromerzeugung, für Kraft-Wärme-Kopplung und für Microgrids. Mittelschnelllaufende Motoren aus Bergen treiben Schiffe und Energieanlagen an.

3.         Rolls-Royce hat Kunden in mehr als 150 Ländern, darunter mehr als 400 Flug- und Leasinggesellschaften, 160 Streitkräfte, 70 Seestreitkräfte, sowie mehr als 5.000 Energie- und Kernenergiekunden.

4.         Der Jahresumsatz 2018 betrug 15 Milliarden britische Pfund, davon stammt etwa die Hälfte aus dem Servicegeschäft.

5.         2018 investierte Rolls-Royce 1,4 Milliarden britische Pfund in Forschung und Entwicklung. Das Unternehmen unterstützt ein weltweites Netzwerk von 29 Universitären Technologie-Centern (UTCs), durch die Rolls-Royce-Ingenieure unmittelbar an wissenschaftlicher Spitzenforschung teilhaben.

6.         Rolls-Royce engagiert sich stark für die Nachwuchsgewinnung und investiert in die Weiterentwicklung seiner Mitarbeiter.  

Wolfgang Boller Leiter externe Kommunikation, Pressesprecher Regional- und Wirtschaftsmedien
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+49 7541 90 2159
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