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Rolls-Royce Power Systems verzeichnet Rekord-Auftragseingang im zweiten Quartal und steigert Gewinn deutlich

Veröffentlicht am 04 August 2022

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  • Mit plus 53 Prozent höchster Auftragseingang in der Firmengeschichte
  • Gewinn steigt im ersten Halbjahr 2022 auf 119 Millionen britische Pfund. (142 Millionen Euro*)
  • 76 Mio. Pfund negativer Cashflow durch höhere Bestände als Folge gestörter Lieferketten
  • Standort Friedrichshafen stellt sich auf deutlichen Zuwachs im Behördengeschäft ein
  • Übernahme von Elektrolyse-Spezialist stärkt nachhaltiges Wasserstoff-Portfolio


Die Nachfrage nach Produkten und Lösungen des Rolls-Royce-Geschäftsbereichs Power Systems ist nach wie vor sehr hoch, mit einem Rekordauftragseingang in der ersten Jahreshälfte. Am stärksten war die Nachfrage im Bereich der Stromerzeugung mit Aufträgen unter anderem für einsatzkritische Notstromversorgung von Rechenzentren für sehr große Kunden weltweit. Die globalen Herausforderungen in der Lieferkette haben sich weiterhin auf die Verfügbarkeit von Schlüsselkomponenten ausgewirkt. Dies bremst die Umsatzerholung und führte zu einem erheblichen Anstieg der Lagerbestände in der ersten Jahreshälfte.  

Der Auftragseingang in Höhe von 2,1 Milliarden britischer Pfund (2,5 Milliarden Euro*) lag um 53 Prozent über dem des Vorjahreszeitraums und umfasste das bisher beste Quartal. Das stärkste Nachfragewachstum war in den Endmärkten Energieerzeugung, Behördengeschäft sowie Industrieanwendungen zu verzeichnen. In einigen Marktsegmenten sind die Produktionskapazitäten für das Jahr 2023 bereits voll ausgelastet.  

Der bereinigte Umsatz stieg um 20 Prozent auf 1,4 Mrd. £ (1,6 Mrd. EUR) (H1 2021: 1,18 Mrd. £ / 1,36 Mrd. €). Die Aftermarket-Dienstleistungen wuchsen um 17 Prozent. Das Neugeschäft stieg um 21 Prozent mit besonders starken Umsätzen in den Endmärkten Energieerzeugung, Schifffahrt sowie Behördengeschäft.  

Der bereinigte Betriebsgewinn belief sich auf 119 Mio. £ (142 Mio. €) (2021: 41 Mio. £ / 47 Mio. €) - ein Anstieg um 80 Mio. £. (95 Mio. €), was einer Marge von 8,7 % entspricht. Die im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um 17 Prozent gestiegenen Forschungs- und Entwicklungskosten spiegeln die Investitionen in die Entwicklung neuer Produkte und die Umstellung der Produkte auf nachhaltige Treibstoffalternativen wider, um die Kunden auf dem Weg zu NetZero-Emissionen zu unterstützen.

Der Cashflow belief sich auf -76 Mio. £ (-90 Mio. €) (H1 2021: 71 Mio. £ / 82 Mio. €). Gründe dafür sind erhöhte Lagerbestände zur Deckung der Nachfrage die 54-prozentige, Beteiligung am Elektrolyse-Stack-Hersteller Hoeller Electrolyzer und die Herausforderungen der Lieferketten. Eine spezielle Taskforce kümmert sich darum, die Auswirkungen stockender Teilelieferungen zu minimieren. „Die gute Nachricht ist, dass unsere Produkte und Lösungen sehr stark nachgefragt werden. Um unsere Kunden zuverlässig beliefern zu können, führen wir bereits jetzt strategische Gespräche mit Lieferanten für kommendes Jahr. Unser konsequentes Krisenmanagement funktioniert“, sagt Andreas Schell, CEO von Rolls-Royce Power Systems.

Erwarteter Zuwachs im Behördengeschäft sorgt für Optimismus

Um einen Beitrag zur Sicherheit Deutschlands und verbündeter Nationen zu leisten und die durch die sicherheitspolitische Zeitenwende gestiegene Nachfrage nach mtu-Motoren für militärische Anwendungen bedienen zu können, baut Power Systems Kapazitäten auf. Bis zu rund 450 zusätzliche Mitarbeiter will der Geschäftsbereich in den nächsten zehn Jahren dafür einstellen, je nach konkreter Auftragslage. Auch sollen neue Maschinen beschafft und größere Montagelinien in den Werken in Friedrichshafen aufgebaut werden.  


Wichtige Meilensteine auf dem Weg zur Klimaneutralität erreicht

Das strategische Top-Thema Klimaneutralität beschäftigt Power Systems in vielerlei Hinsicht. Im Rahmen der Net-Zero-Strategie von Rolls-Royce hat Power Systems das Ziel, bis zum Jahr 2050 vollständige Klimaneutralität zu erreichen. Der Bezug von jährlich vier Millionen Kilowattstunden elektrischer Energie vom neuen Solarpark im süddeutschen Tengen spart im Vergleich zum deutschen Strommix jährlich 1.300 Tonnen CO2 ein. „Mit ambitionierten Zwischenzielen für 2030 wollen wir bis 2050 über alle globalen Standorte und Bereiche von der Produktion über die Lieferketten bis hin zu unseren Produktportfolio vollständig klimaneutral sein, also in allen drei anerkannten Kategorien Scope 1, 2 und 3. Die eigene nachhaltige Stromerzeugung ist dabei ein wesentliches Element zur Einsparung von Treibhausgas-Emissionen“ sagt Dr. Otto Preiss, COO und Technikvorstand.  

Portfolio für klimaschonende Produkte und Lösungen wird mit Nachdruck ausgebaut  

Ein wichtiger Meilenstein war die Freigabe der Energieerzeugungs-Motoren der mtu-Baureihen 1600 und 4000 für nachhaltige und synthetische Kraftstoffe. Bis Ende 2023 wird ein Großteil der Motoren dafür freigegeben sein, um die Treibhausgas-Bilanz der Kunden zu entlasten. Im Juli ging am Standort Augsburg der erste eigene Prüfstand für mtu-Wasserstoff-Motoren in Betrieb.

Die vor einem Jahr neu geschaffene Geschäftseinheit „Sustainable Power Solutions“, die sich mit nachhaltigen Systemlösungen beschäftigt, baut ihr Portfolio kontinuierlich aus. Ein Schritt in diese Richtung war die vollständige Übernahme der bisherigen Mehrheitstochter Rolls-Royce Solutions Berlin GmbH (früher Qinous), die das Herzstück des Microgrid-Kompetenzzentrums bildet.  

Ein starker Fokus liegt auf der Wasserstoff-Strategie. Die Übernahme von 54 Prozent der Anteile am Elektrolyse-Stack-Spezialisten Hoeller Electrolyzer ermöglicht es Power Systems, eigene Elektrolyseure zu entwickeln, die in wenigen Jahren auf den Markt kommen werden. Mit ihnen werden die Kunden mit elektrischer Energie aus erneuerbaren Quellen „grünen“ Wasserstoff herstellen können. Und im Rahmen eines vom deutschen Wirtschaftsministerium geförderten Leuchtturmprojekts für das künftige Containerterminal im Hafen Duisburg stellt Power Systems die ersten wasserstoffbetriebenen mtu-Energieversorgungssysteme: drei mtu-Brennstoffzellensysteme und zwei mit Wasserstoff betriebene mtu-Blockheizkraftwerke für die Versorgung mit CO2-freier Energie ab 2023.

Neues New Work-Konzept setzt Standards in der Branche

Mit der Lockerung der gesetzlichen Corona-Regeln startete der Geschäftsbereich Power Systems in der ersten Jahreshälfte 2022 sein zukunftsweisendes New-Work-Arbeitsmodell. „New Work erlaubt allen Mitarbeitenden weltweit eine Kombination von bis zu zwölf Tagen mobiler Arbeit pro Monat und Präsenz vor Ort am jeweiligen Standort – vorausgesetzt, sie können ihre Arbeit ortsunabhängig erbringen. Wir haben viel Zuspruch aus der Belegschaft für unser ganzheitliches Konzept erhalten, das in der Branche Maßstäbe setzt. Wir positionieren uns damit dem Wettbewerb gegenüber als attraktiver Arbeitgeber und stellen Power Systems leistungsfähig und zukunftsfest auf“, erklärt Chief People Officer und Arbeitsdirektorin Dr. Thelse Godewerth.  

Optimistischer Ausblick auf das zweite Halbjahr

„Power Systems erwartet für das Gesamtjahr 2022 ein gutes Umsatzwachstum. Dieses wird durch einen Rekordauftragseingang unterstützt, jedoch durch die derzeitigen Einschränkungen in der globalen Lieferkette sowie durch erhöhte Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten in Richtung Net Zero teilweise gebremst. Es wird erwartet, dass die Cash Conversion insgesamt unter dem Vorjahreswert bleiben wird. Sie wird sich in der zweiten Jahreshälfte aber verbessern, da ein Großteil der weitgehend fertigen Produkte dank unseres Lieferkettenmanagements komplettiert und ausgeliefert werden dürfte”, sagt Andreas Schell.

* Angaben in € informativ auf Basis fester Wechselkurse. Verbindlich sind die Angaben in brit. £.Die Pressemitteilung zum Halbjahresergebnis des Gesamtkonzerns Rolls-Royce plc. sowie mit weiteren Angaben zum Geschäftsbereich Power Systems finden Sie auf www.rolls-royce.com  
  

Über Rolls-Royce Holdings plc

  1. Rolls-Royce ist Vorreiter bei Antriebs- und Energielösungen, die die Gesellschaft verbinden, antreiben und schützen. Wir haben uns verpflichtet, bis 2030 Klimaneutralität in unserem Betrieb zu erreichen (ohne Produkttests) und sind der UN-Kampagne Race to Zero im Jahr 2020 beigetreten. Damit bekräftigen wir unser Bestreben, eine grundlegende Rolle dabei zu spielen, dass die Bereiche, in denen wir tätig sind, bis zum Jahr 2050 klimaneutral werden.
  2. Rolls-Royce Power Systems mit Hauptsitz in Friedrichshafen beschäftigt rund 9.000 Mitarbeiter. Unter der Marke mtu vertreibt das Unternehmen schnelllaufende Motoren und Antriebssysteme für Schiffe, Energieerzeugung, schwere Land- und Schienenfahrzeuge, militärische Fahrzeuge sowie für die Öl- und Gasindustrie sowie Diesel- und Gassysteme und Batteriecontainer für sicherheitskritische Anwendungen, zur Dauerstromerzeugung, für Kraft-Wärme-Kopplung und für Microgrids und beschäftigt sich intensiv mit der Entwicklung klimaneutraler Lösungen.
  3. Rolls-Royce hat Kunden in mehr als 150 Ländern, darunter mehr als 400 Flug- und Leasinggesellschaften, 160 Streitkräfte und Seestreitkräfte, sowie mehr als 5.000 Energie- und Kernenergiekunden.
  4. Der bereinigte Jahresumsatz 2021 betrug 10,95 Milliarden britische Pfund, der bereinigte operative Gewinn lag bei 414 Millionen Pfund und wir investierten 1,18 Milliarden britische Pfund in Forschung und Entwicklung. Rolls-Royce unterstützt ein weltweites Netzwerk von 28 universitären Technologie-Centern, durch die Rolls-Royce-Ingenieure unmittelbar an wissenschaftlicher Spitzenforschung teilhaben.
  5. Rolls-Royce Holdings plc ist ein börsennotiertes Unternehmen (LSE:RR., ADR: RYCEY, LEI: 213800EC7997ZBLZJH69).

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