Rolls-Royce stellt neuen mtu-Motor mit 2222 PS und integriertes Brückensystem für Serienyachten vor
Veröffentlicht am 10 September 2025
- Angebot an Yachtlösungen „From Bridge to Propeller” wächst
- Neuer Yachtmotor 12V2000M96Z erreicht neue Leistungsspitze
- Zukunftssichere mtu NautIQ Bridge nun auch für Serienyachten
- System aus mtu-Motor plus POD treibt neue Azimut Grande 30 an
Rolls-Royce baut sein Portfolio an mtu-Yachtlösungen „From Bridge to Propeller” weiter aus. Beim „Cannes Yachting Festival 2025“ präsentiert die Division Power Systems von Rolls-Royce erstmals den weiterentwickelten mtu-Motor 12V2000Z mit 2222 PS Leistung der Öffentlichkeit. Mit einer neuen mtu NautIQ Bridge für Yachten von 30 bis 40 Metern Länge bietet das Unternehmen nun auch vollintegrierte Brückenlösungen für große Serienyachten an. Zudem führt Rolls-Royce ab sofort ein neues noch flexibleres Abgasnachbehandlungssystem in Kombination mit den mtu-Motoren der Baureihe 4000 ein. Ein treibstoffsparender POD-Antrieb komplettiert das Angebot „From Bridge to Propeller“.
„Eine große Yacht möglichst effizient, sicher, klimafreundlich und kostengünstig herzustellen und zu betreiben, ist das Ziel von „Bridge to Propeller“. Die einzelnen Komponenten – Brücke, Motor und POD - und die aufeinander abgestimmten Komplettsysteme sind genau dafür gemacht“, sagt Denise Kurtulus, Senior Vice President Global Marine bei Rolls-Royce Power Systems. „Mit unserem einzigartigen Komplettangebot haben wir uns äußerst erfolgreich im Yachtmarkt positioniert.
Mit der neuen mtu NautIQ Bridge für Schiffe zwischen 30 und 40 Metern Länge profitieren nun auch Hersteller, Eigner und Mannschaften von Serienyachten von den Vorteilen, die ein integriertes Brückensystems im Vergleich zu klassischen Brückenlösungen hat. Die auf die Anforderungen von Serienyachten zugeschnittene Brückenplattform baut auf der Erfahrung auf, die der vor zwei Jahren von Rolls-Royce übernommene Brückenspezialist Team Italia Marine bei der Ausrüstung von großen Superyachten gesammelt hat. Sie integriert zahlreiche oft einzeln betriebene Instrumente zur Überwachung und zum Betrieb einer Yacht in einer Einheit – von der Überwachung des gesamten Antriebsstrangs über Navigation, Wettervorhersage und Funktechnik bis zum Alarmsystem und ist für den Einsatz künftiger Systeme vorbereitet.
„Die mtu NautIQ Bridge steht nicht nur für technologische Spitzenklasse nach heutigem Stand, sondern sie ist so konzipiert, dass neue Funktionen wie Systeme mit künstlicher Intelligenz integriert werden können. Damit ist eine Yacht bereits heute fit für die Zukunft von Yachtsteuerung und -automation“, sagt Christian Paolini, Geschäftsführer und Vertriebsleiter bei Team Italia Marine.
Die Höchstleistung von 2.222 PS (1.634 kW) auf kleinstem Raum bietet der neue 12-Zylinder-Motor der mtu-Baureihe 2000 für Yachten und andere schnelle Schiffe. Der Motor mit der genauen Bezeichnung 12V2000 M96Z ist 220 PS (162 kW) stärker als sein Vorgänger. Die Leistungsdichte steigt damit auf ein neues Niveau, weil Maße und Abmessungen gegenüber dem Vorgängermodell 12V 2000 M96X so gut wie unverändert sind. Um diese neuen Spitzenwerte zu erreichen, wurden die Turbolader für eine starke Beschleunigung bei niedrigen Abgas-Emissionen weiterentwickelt, das Kurbelgehäuse und die Zylinderköpfe verbessert sowie neue Kolben entwickelt. Wie alle mtu-Yachtmotoren ist der 12V2000 M96Z für den Betrieb mit dem nachhaltigen Kraftstoff HVO (Hydriertes Pflanzenöl) freigegeben. IMO-II- und EPA-Tier-3-recreational- Zertifizierungen sind möglich.
Für einen nachhaltiger Betrieb der Yachten empfiehlt Denise Kurtulus ausdrücklich diesen Kraftstoff. „Mit diesem hydrierten Pflanzenöl ist unterm Strich schon jetzt eine CO2-Reduzierung von bis zu 90 Prozent möglich. „Wir sind überzeugt, dass es auf absehbare Zeit im Yachtmarkt keine Alternative zum Verbrennungsmotor gibt, wenn man den Anforderungen an Performance und Reichweite genügen will“, sagt Kurtulus und betont: „Der verwendete Kraftstoff ist die Alternative und das ist derzeit HVO, das mittlerweile in vielen Häfen verfügbar ist. Viele Yachtkapitäne und -eigner haben bereits beste Erfahrungen mit HVO gemacht. Dass mtu-Motoren damit problemlos betrieben werden können, haben wir auf unseren Prüfständen intensiv getestet.“
Auf längere Sicht favorisiert Denise Kurtulus Methanol, bedauert aber, dass grünes, also mit Hilfe erneuerbarer Energie hergestelltes, Methanol noch nicht flächendecken erhältlich ist. Kurtulus: „Rolls-Royce arbeitet weiter an der Entwicklung eines Methanolmotors. „Wenn grünes Methanol als alternativer Kraftstoff im erforderlichen Volumen zur Verfügung steht, werden wir den passenden Motor dafür haben“, betont Kurtulus. Der Markt für solche Maschinen sei derzeit auf Pilotanwendungen beschränkt.
Ganz auf Effizienz ausgelegt ist auch die dritte Komponente des „Bridge to Propeller“-Konzepts: der POD-Antrieb. Der kompakte Antrieb vereint Getriebe und Ruderanlage und reduziert den Treibstoffverbrauch um bis zu 20 Prozent. Zudem sorgt der POD für eine verbesserte Manövrierbarkeit des Schiffes. Die Kombination von mtu-Motor und POD ist bereits in Serie gegangen: Bei der Yachtmesse in Cannes präsentiert der italienische Yachthersteller Azimut erstmals sein Modell „Grande 30“, in der ein solches abgestimmtes System für hohe Leistung, Komfort und Effizienz sorgt. Diese Lösung ist das Ergebnis einer intensiven Zusammenarbeit von Azimut und Rolls-Royce, wozu auch umfangreiche Tests des Gesamtantriebsystems auf einem speziellen Prüfstand im Werk von Rolls-Royce gehörten.
Hintergrund:
Die Strategie „From Bridge to Propeller Strategie“ basiert auf vier Säulen:
- Verbrennungsmotoren mit verbesserten Eigenschaften, die bereits heute mit HVO betrieben werden können, was unterm Strich die CO2-Bilanz um bis zu 90 Prozent verbessert, verbunden mit Abgasnachbehandlungssystemen, wobei Rolls-Royce Methanol als den Marine-Treibstoff der Zukunft favorisiert
- Modulare Elektrifizierung des Antriebsstrangs, beispielweise für größere Yachten nach dem Vorbild kommerzieller Schiffe wie den Hybridfähren auf Sizilien. Intelligentes Energiemanagement, beispielsweise für die Integration von Batterien gehört zur Kernkompetenz von Rolls-Royce.
- Integrierte Systeme, bestehend aus den jeweils am besten geeigneten Komponenten des breiten Portfolios „From Bridge to Propeller“ in einer zukunftssicheren Architektur, beispielsweise mit POD-Antrieben, Energiemanagement und Automation. Kernelement für die Automation und Überwachung sind die mtu-NautIQ-Brückensysteme der Rolls-Royce- Tochter Team Italia Marine.
- Analyse von Daten zur Verringerung des Treibstoffverbrauchs, für höhere Effizienz sowie für vorausschauende Wartung und Schadenserkennung.
Über Rolls-Royce Holdings plc
Rolls-Royce bewegt die Welt: Das Unternehmen entwickelt hochmoderne Energie- und Antriebssysteme, die Menschen verbinden, schützen und voranbringen. Ob in der Luft, zu Wasser oder an Land – die Lösungen von Rolls-Royce decken den steigenden Energiebedarf in einer zunehmend vernetzten Welt. Sie unterstützen Regierungen bei der technologischen Ausstattung ihrer Streitkräfte und liefern effiziente Technologien für die Industrie, Luftfahrt und Schifffahrt.
Zum Konzern gehört auch Rolls-Royce Power Systems mit Sitz in Friedrichshafen. Unter der Marke mtu bietet das Unternehmen innovative Lösungen für die Energie- und Antriebstechnik – darunter schnelllaufende Motoren und Systeme für Schiffe, schwere Land- und Schienenfahrzeuge sowie für militärische Anwendungen. Das Portfolio reicht von fortschrittlichen Diesel- und Gasmotoren über Batterielösungen bis hin zu integrierten Energiesystemen für sicherheitskritische Anwendungen, Dauerstromversorgung, Kraft-Wärme-Kopplung und Microgrids. Mit mehr als 10.000 Mitarbeitenden weltweit treibt Power Systems aktiv die Energiewende voran.
Rolls-Royce ist heute in 48 Ländern vertreten und beliefert Kunden in über 100 Ländern. Dazu zählen Fluggesellschaften, Leasingunternehmen, Streitkräfte sowie Industrie- und Schifffahrtskunden. Durch ein mehrjähriges Transformationsprogramm stärkt das Unternehmen seine Wettbewerbsfähigkeit, Widerstandskraft und Zukunftsfähigkeit – und schafft die finanziellen Freiräume, um nachhaltige Technologien gezielt zu entwickeln und zur Marktreife zu bringen.
Zum 31. Dezember 2024 erzielte Rolls-Royce plc einen Jahresumsatz von rund 21 Milliarden Euro* (17,8 Milliarden brit. Pfund Sterling) und einen bereinigten operativen Gewinn von rund 2,9 Milliarden Euro (2,46 Milliarden brit. Pfund Sterling). Die Aktie ist an der Londoner Börse notiert (LSE: RR., ADR: RYCEY, LEI: 213800EC7997ZBLZJH69).
* Angaben in € informativ, umgerechnet mit konstantem Wechselkurs (Wechselkursfaktor 1,1812), Verbindlich sind die Angaben in brit. Pfund Sterling.
Mehr unter: www.rolls-royce.com
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