Kapazitätsmarkt: Ein Modell für die ganze Welt?

Es wird viel geredet über Kapazitätsmärkte. In Großbritannien gibt es diesen bereits. Er wurde entwickelt, um die Netzstabilität zu gewährleisten. Das Besondere: Stromerzeuger werden dort unabhängig von der eingespeisten Energie dafür vergütet, dass sie Kapazitäten für Knappheitsfälle bereithalten. Ein wesentliches Element des britischen Kapazitätsmarktes sind mtu-Gasaggregate von Rolls-Royce.  

Erneuerbare Energien sind weltweit auf dem Vormarsch. Das ist eine gute Nachricht für’s Klima. Doch die Nachricht hat auch eine unerfreuliche Nebenwirkung: Die Erzeugung von Strom aus Erneuerbaren Quellen schwankt stark, weil Sonne und Wind sich nicht genauso gut an- und abschalten lassen wie beispielsweise die Gaszufuhr in einem Kraftwerk.   Es müssen also ausreichend gut steuerbare Kraftwerke her, die kurzfristig dann einspringen, wenn die momentane Nachfrage das Angebot an Erneuerbaren übersteigt. Da Kohle keine klimafreundliche Alternative ist, sind Gasmotoren-Kraftwerke, die auch mit grünem Wasserstoff betrieben werden können, eine solche Alternative.  

Gasmotoren sichern Stromnetz bei jedem Wetter

In Großbritannien gibt es diese schon. Über 500 mtu-Gasmotoren von Rolls-Royce kommen in dort in Gasmotoren-Kraftwerken zum Einsatz. Ihr großes Plus: Sie können flexibel immer dann hochgefahren werden, wenn sie benötigt werden.  

Seit dem Jahr 2017 setzt auch Conrad Energy, einer der führenden Erzeuger flexibler Energie in Großbritannien, auf mtu-Gasmotoren. Das Unternehmen spielt so eine entscheidende Rolle bei der Gewährleistung der Energiestabilität und -sicherheit in Großbritannien.  

„Unser erstes flexibles Gaskraftwerk startete im Jahr 2017 in Staffordshire mit acht mtu-Motoren des Typs 20VL4000L64", erklärt Steve Conry, Chief Operating Officer bei Conrad Energy. „mtu-Aggregate waren die richtige Wahl für unsere Anforderungen, gemessen an Wert-, Elektrowirkungsgrad- und Abgasgrenzwerten."

Heute betreibt Conrad Energy rund 85 mtu-Einzelanlagen mit einer installierten Gesamtleistung von rund 185 Megawatt. Die Anlagen arbeiten in der Regel rund 1.500 Stunden pro Jahr und erzeugen über eine Millionen Megawattstunden Energie – genug, um damit 381.000 Haushalte mit Strom zu versorgen.

mtu-Gasaggregate zeichnen sich durch einen hohen Wirkungsgrad und geringe Emissionen aus und sind für die Verwendung mit einer Wasserstoffmischung zugelassen, sobald diese verfügbar ist, sowie für die Möglichkeit, in Zukunft problemlos für den Einsatz mit 100 % Wasserstoff angepasst zu werden.  

Gasaggregate sind modular, skalierbar und flexibel

Im Gegensatz zu vielen großen Kraftwerken können mtu-Genset-Kraftwerke innerhalb von nur 12 Monaten errichtet werden, um den wachsenden Strombedarf zu decken. Die modularen, containerisierten Einheiten sind skalierbar und einfach überall dort zu installieren, wo es Zugang zum Netz und zu Gaspunkten gibt. Sie können innerhalb von 120 Sekunden hochfahren und sind leiser als beispielsweise Gasturbinen. Da die meisten Blöcke nur zwei- oder dreimal täglich für jeweils ein paar Stunden mit voller Leistung arbeiten, sind ihre Wartungs- und Überholungskosten über den gesamten Lebenszyklus des Aggregats zudem niedrig.  

Der britische Strommarkt ist ein positives Beispiel für andere Länder, die auf umweltfreundlichere Energie umsteigen. Das britische verwendete Strommodell bietet den Kunden ein hohes Maß an Energiesicherheit und eine stabile Einnahmequelle für die Versorger, die Energie auf der Grundlage vereinbarter Kapazitäten bereitstellen, unabhängig davon, wie viel in das Netz eingespeist wird