STORY Power Generation

Rolls-Royce startet mit Unterstützung durch Lab1886 Pilotprojekt zu stationären Brennstoffzellensystemen

Veröffentlicht am 11 Dezember 2019 von Wolfgang Boller

  • Nachhaltige und unabhängige mtu-Lösung für CO2-freie Energieversorgung von Rechenzentren geplant
  • Pilotanlage auf Basis automobiler Brennstoffzellen von Mercedes-Benz in Friedrichshafen
Technology group Rolls-Royce and Lab1886 have taken the first step in cooperation on the use of vehicle fuel cells for stationary power generation. Lab1886, the innovation unit of Mercedes-Benz within Mercedes-Benz AG, are supporting Rolls-Royce Power Systems in a pilot project for stationary fuel cell systems. On the basis of automotive fuel cells, a holistic concept for future sustainable and independent (emergency) power supply is to be developed in the coming months.

FRIEDRICHSHAFEN/STUTTGART

Der Technologiekonzern Rolls-Royce und Lab1886 gehen den ersten Schritt einer Zusammenarbeit beim Einsatz von automobilen Brennstoffzellen für die stationäre Stromversorgung. Der Rolls-Royce-Geschäftsbereich Power Systems sowie Lab1886, Innovationslabor innerhalb der Mercedes-Benz AG, vereinbarten ein entsprechendes Pilotprojekt. Rolls-Royce entwickelt auf Basis automobiler Brennstoffzellen in den kommenden Monaten ein ganzheitliches Konzept für eine künftige nachhaltige und unabhängige Dauer- und Notstromversorgung unter seiner Produkt- und Lösungsmarke mtu. Vorgesehen ist sie vor allem für sicherheitskritische Anwendungsgebiete wie zum Beispiel Rechenzentren.

Bislang sichern dieselmotorbasierte mtu-Notstromaggregate von Rolls-Royce weltweit die Stromversorgung zahlreicher Rechenzentren und gewährleisten somit auch den globalen Internetverkehr. Notstromanlagen auf Brennstoffzellenbasis können eine Alternative dazu sein. Der Pilot startet Anfang des nächsten Jahres und umfasst den Bau einer Notstromversorgung für das Rechenzentrum von Rolls-Royce in Friedrichshafen. Grundlage sind Brennstoffzellenmodule aus der Produktion der Mercedes-Benz Fuel Cell GmbH. Mercedes-Benz hat über Fahrzeuggenerationen hinweg Erfahrungen mit wasserstoffbetriebenen  Elektrofahrzeugen gesammelt, Rolls-Royce lange Zeit mit Brennstoffzellenanlagen anderer Technologie.

Als Anbieter integrierter Lösungen ist die Dekarbonisierung von Antrieb und Energieversorgung eines unserer strategischen Ziele, die wir technologieoffen verfolgen. Die Brennstoffzellentechnologie wird dazu eine Schlüsseltechnologie für uns.“

Andreas Schell - CEO von Rolls-Royce Power Systems
Technology group Rolls-Royce and Lab1886 have taken the first step in cooperation on the use of vehicle fuel cells for stationary power generation. Lab1886, the innovation unit of Mercedes-Benz within Mercedes-Benz AG, are supporting Rolls-Royce Power Systems in a pilot project for stationary fuel cell systems. Pictured: Susanne Hahn, Head of Lab1886 Global; Dr Martin Teigeler, Executive Vice President R&D Rolls-Royce Power Systems

„Das Prinzip der Brennstoffzelle ist so genial wie einfach, die Technik ist bekannt, aber trotzdem anspruchsvoll in ihrer Anwendung. Jetzt ist sie serienreif und damit bereit für den kommerziellen Markt.“

Dr Martin Teigeler - Leiter der Entwicklung beim Geschäftsbereich Power Systems

Rolls-Royce befasst sich neben der Brennstoffzellentechnologie gleichzeitig mit der Herstellung von Wasserstoff und anderen synthetischen Treibstoffen mit Energie aus erneuerbaren Quellen – auch zur Verwendung in Brennstoffzellen. „In dieser Kombination ist die Brennstoffzelle ein noch wichtigerer Beitrag zur Energiewende“, so Teigeler. „Wir freuen uns, dass wir mit Lab1886 einen Partner haben, dessen technologischer Anspruch hervorragend zu uns passt. Wir sind überzeugt, dass die Brennstoffzellenmodule von Mercedes-Benz auch im stationären Betrieb, also in unseren Märkten, neue Möglichkeiten des Einsatzes eröffnen.“

„Innovation war und ist einer der Haupttreiber für unseren nachhaltigen Erfolg. Der branchenübergreifende Austausch und Kooperationen sind dabei absolut entscheidend. Wir freuen uns sehr, dass wir Rolls-Royce im Rahmen des Pilotprojekts bei einem weiteren wichtigen Schritt in Richtung einer erfolgreichen Energiewende auch außerhalb des Automobils unterstützen können.“

Susanne Hahn - Leiterin des Lab1886 Global

Brennstoffzellen für Rechenzentren

Rechenzentren sind für die moderne Gesellschaft quasi überlebensnotwendig geworden, gehören aber zu den großen Energieverbrauchern. Brennstoffzellen können CO2-neutral künftig sowohl für den Dauerbetrieb- als auch für die Notromversorgung von Rechenzentren eingesetzt werden. Wenige Energietechniken bieten eine so hohe Zuverlässigkeit, modulare Skalierbarkeit und all die Vorteile erneuerbarer Energien ohne die Abhängigkeit vom  konventionellen Energiemarkt. Bei einer konstanten Versorgung mit Wasserstoff produzieren Brennstoffzellensysteme kontinuierlich Strom. Ferner lassen sich Synergien bei der Kühlung nutzen: Die Ausgangstemperatur des Computerkühlmittels entspricht der Eingangstemperatur des Brennstoffzellenkühlmittels.

Pressefotos zum Herunterladen finden Sie unter  www.rrpowersystems.com/press

Über Rolls-Royce Holdings plc

  1. Rolls-Royce geht mit modernsten Technologien voran, um umweltfreundliche, sichere und wettbewerbsfähige Lösungen für den weltweiten Antriebs- und Energiebedarf anzubieten.
  2. Rolls-Royce Power Systems mit Hauptsitz in Friedrichshafen beschäftigt rund 11.000 Mitarbeiter. Unter der Marke mtu vertreibt das Unternehmen schnelllaufende Motoren und Antriebssysteme für Schiffe, Energieerzeugung, schwere Land- und Schienenfahrzeuge, militärische Fahrzeuge sowie für die Ölund Gasindustrie sowie Diesel- und Gassysteme und Batteriecontainer für sicherheitskritische Anwendungen, zur Dauerstromerzeugung, für Kraft-Wärme-Kopplung und für Microgrids. Mittelschnelllaufende Motoren aus Bergen treiben Schiffe und Energieanlagen an.
  3. Rolls-Royce hat Kunden in mehr als 150 Ländern, darunter mehr als 400 Flug- und Leasinggesellschaften, 160 Streitkräfte, 70 Seestreitkräfte, sowie mehr als 5.000 Energie- und Kernenergiekunden.
  4. Der Jahresumsatz 2018 betrug 15 Milliarden britische Pfund, davon stammt etwa die Hälfte aus dem Servicegeschäft.
  5. 2018 investierte Rolls-Royce 1,4 Milliarden britische Pfund in Forschung und Entwicklung. Das Unternehmen unterstützt ein weltweites Netzwerk von 29 Universitären Technologie-Centern (UTCs), durch die Rolls-Royce-Ingenieure unmittelbar an wissenschaftlicher Spitzenforschung teilhaben.
  6. Rolls-Royce engagiert sich stark für die Nachwuchsgewinnung und investiert in die Weiterentwicklung seiner Mitarbeiter.

Mercedes-Benz AG im Überblick

Die Mercedes-Benz AG verantwortet das globale Geschäft von Mercedes-Benz Cars und Mercedes- Benz Vans mit 175.000 Mitarbeitern weltweit. Ola Källenius ist Vorsitzender des Vorstands der Mercedes-Benz AG. Der Fokus des Unternehmens liegt auf der Entwicklung, der Produktion und dem Vertrieb von Pkw und Vans sowie Dienstleistungen. Darüber hinaus strebt das Unternehmen an, mit zukunftsweisenden Innovationen führend in den Bereichen Vernetzung, autonomes Fahren und bei alternativen Antrieben zu sein. Das Produktportfolio umfasst die Marken Mercedes-Benz mit den Submarken Mercedes-AMG, Mercedes-Maybach und Mercedes me sowie die Marke smart und die Produkt- und Technologiemarke EQ für Elektromobilität. Die Mercedes-Benz AG gehört zu den größten Herstellern von Premium-Pkw. Im Jahr 2018 wurden mehr als 2,3 Millionen Pkw und über 420.000 Transporter abgesetzt. In ihren beiden Geschäftsfeldern entwickelt die Mercedes-Benz AG das weltweite Produktionsnetzwerk mit über 40 Produktionsstandorten auf vier Kontinenten kontinuierlich weiter und richtet sich dabei auf die Anforderungen der Elektromobilität aus. Parallel dazu wird das globale Batterie-Produktionsnetzwerk auf drei Kontinenten aufgebaut. Nachhaltiges Handeln spielt in beiden Geschäftsfeldern eine entscheidende Rolle. Nachhaltigkeit bedeutet für das Unternehmen, dauerhaft Wert für alle Stakeholder zu schaffen: Kunden, Mitarbeiter, Investoren, Geschäftspartner und die Gesellschaft als Ganzes. Grundlage dafür ist die nachhaltige Unternehmensstrategie von Daimler. Darin übernimmt das Unternehmen Verantwortung für die wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Auswirkungen seiner Geschäftstätigkeit und hat die gesamte Wertschöpfungskette im Blick.

Über Lab1886

Lab1886 ist ein eigenständiges Innovationslabor innerhalb der Mercedes-Benz AG. Hier werden neue Geschäftsideen auch außerhalb des Kerngeschäfts identifiziert, inkubiert und zur Marktreife geführt. Ziel ist es, schneller von der Idee zum Produkt oder Geschäftsmodell zu gelangen. Mit der Realisierung eines Innovationsportfolios unterstützt das Lab1886 die Mercedes-Benz AG, eine nachhaltige und  profitable Zukunft abzusichern. Dabei verbindet Lab1886 das Beste aus der Start-up- und der Unternehmens-Welt. Die Mercedes-Benz AG setzt mit dem Lab1886 gezielt auf bereichsunabhängige und unternehmens-übergreifende Zusammenarbeit und Schwarmintelligenz. Lab1886 verfügt über alle notwendigen Mittel und Kompetenzen sowie eine über zehnjährige Erfahrung bei der Umsetzung neuer Geschäftsmodelle. In diesem Freiraum können Mitarbeiter in flachen Hierarchien und kreativer Atmosphäre fokussiert arbeiten. An vier Standorten auf drei Kontinenten ist das Innovationslabor aktiv: Stuttgart und Berlin in Deutschland, Peking in China und Atlanta in den USA.

Kontakt

Wolfgang Boller Leiter externe Kommunikation, Pressesprecher Regional- und Wirtschaftsmedien
Tel.:
+49 7541 90 2159
E-mail:
Madeleine Herdlitschka Mercedes-Benz AG
Tel.:
+49 151 58 628 285
E-mail:
Mona Moll Mercedes-Benz AG
Tel.:
+49 176 309 25 256,
E-mail:
Christoph Sedlmayr Mercedes-Benz AG
Tel.:
+49 151 58 61 94 17,
E-mail:

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