Sie ist täglich über 16 Stunden im Einsatz und kennt kein Wochenende: Die Fähre “Bremerhaven” transportiert seit 20 Jahren Fahrgäste und Fahrzeuge über die Weser. Jährlich befördert sie in 6.500 Betriebsstunden rund 900.000 Passagiere zwischen Bremerhaven und Blexen hin und her. Nun erhält sie zwei neue mtu-Motoren der Baureihe 4000, die mit synthetischen Dieselkraftstoff Gas-To-Liquid (GTL) betrieben werden. Der Wechsel ist für November 2019 geplant.
Wie bereits ihre Schwesterfähre „Nordenham“ wird nun auch die „Bremerhaven“ mit GTL betrieben. Gewonnen aus Erdgas, besteht der umweltfreundlichere Kraftstoff aus weniger Kohlenstoffverbindungen und mehr Sauerstoffanreicherung als herkömmlicher Diesel. Bei der Verbrennung wird weniger CO2 freigesetzt. „Das ist von Vorteil bei den lokalen Emissionen. Zudem enthält das Abgas keine Partikel mehr. Wir ziehen somit insgesamt eine bessere Umweltbilanz“, erklärt Jörg Stelter, Inspekteur der Reederei Weserfähre GmbH. Der Kraftstoffverbrauch im Vergleich zu normalem Diesel aus Erdöl ist der gleiche. Eine Umrüstung der Motoren ist nicht nötig. „Der Wartungsaufwand dieser Antriebe ist potentiell geringer, da GTL sauberer verbrennt. Bei der Menge Betriebsstunden ist das nicht nur ein ökologisches, sondern auch ein ökonomisches Argument“, erklärt Christian Prinz, Vertriebsingenieur von mtu.
Die neuen Antriebe vom Typ 8V4000M53 versorgen die Doppelendfähre mit je 850 Kilowatt Leistung, um den Dauereinsatz im Alltag zuverlässig zu meistern. Zudem wird das Schiff mit dem mtu-Automationssystem Blue Vision New Generation Advanced ausgestattet, das die reibungslose Bedienung des Antriebsystems garantiert. Seit dem Bau im Jahr 1999 sind in der Fähre mtu-Produkte im Einsatz. „Sowohl die erste als auch die zweite Generation der 4000er-Motoren haben ihre Bewährungsproben einwandfrei bestanden. Daher fiel unsere Wahl auch jetzt wieder auf mtu“, sagt Jörg Stelter.
Doppelter Einsatz
Neben dem Einsatz als Personen- und Autofähre wird die „Bremerhaven“ auch als Löschschiff zwischen den Häfen von Bremerhaven und Brake eingesetzt. Dazu verfügt sie seit 2007 über eine im Hubmast installierte Feuerlöschkanone, die zur seeseitigen Schiffsbrandbekämpfung dient. Bei der maximalen Belastung im Einsatz als Löschschiff reagieren die mtu-Motoren dank des hohen Drehmoments und der intelligenten Steuerung schnell und dynamisch und gewährleisten hohe Manövrierfähigkeit.