Grünere Stromversorgung auf den Seychellen

Südlich des Äquators, am westlichen Indischen Ozean gelegen, befinden sich die Seychellen in tropischer Idylle. Mit ihren Traumstränden gilt die Inselgruppe als Urlaubsparadies. Doch der Klimawandel macht auch vor einem Inselparadies nicht Halt – der steigende Meeresspiegel und zunehmend extremere Wetterereignisse bedrohen die Existenz der kleinen Inseln. Um die Idylle langfristig zu erhalten, müssen nachhaltige Lösungen geschaffen werden. Dafür setzt der Inselstaat auf grüne Energie: Auf der Île De Romainville vor der Hauptstadt Victoria auf Mahé wurde ein 50.000 Quadratmeter großer Solarpark mit einer Gesamtleistung von 6 Megawatt errichtet. Hinzu kommen fünf Windkraftanlagen mit je 750 Kilowatt Leistung.

Bisher wurde der Strom auf Mahé fast ausschließlich mit fossilen Brennstoffen erzeugt. Jetzt sorgen der riesige Solarpark und die Windräder dafür, dass pro Jahr sieben Millionen Kilowattstunden grünen Strom erzeugt werden – genug für rund 2.000 Haushalte.  

mtu EnergyPacks stablisieren das Netz, wenn die Sonne mal nicht scheint

„Die Seychellen mit ihren vielen Sonnenstunden und ihrer exponierten Lage sind der ideale Einsatzort für Photovoltaik- und Windkraftanlagen“, so Alex Wahlig, Senior System Engineer bei Rolls-Royce. Doch auch im Inselparadies scheint die Sonne nicht immer und der Wind ist auch mal still. Dies führt zu Schwankungen in der Stromerzeugung, die eine Belastung für die Stromerzeuger und das Versorgungsnetz darstellen. „Und da kommen unsere mtu EnergyPacks ins Spiel“, so Wahlig. Mit einer Leistung von 5,100 kVA und einer Speicherkapazität von 3,363 kWh sorgen sie dafür, dass die Erzeugungsschwankungen ausgeglichen und die Versorgungssicherheit erhöht wird.    

mtu Microgrid-Controller definiert Leistungssollwerte für die EnergyPacks

Herzstück der mtu-Anlage ist ein Microgrid-Controller. Dieser hat Zugriff auf die Messung der erzeugten Leistung der PV-Anlage und der Windturbinen. Sobald diese schwankt, werden die EnergyPacks geladen oder entladen, um die Schwankungen auszugleichen. Das Ziel: Die Summe aus der Leistung der Erneuerbaren Energien und der EnergyPacks muss konstant sein oder darf sich nur sehr langsam ändern. Das erhöht die Verlässlichkeit für den Netzbetreiber und erleichtert die Regelung der fossil betriebenen Generatoren deutlich.  Doch die mtu EnergyPacks haben noch eine weitere Aufgabe: Sie kompensieren unerwartete Frequenzschwankungen und springen innerhalb von Millisekunden ein, wenn beispielsweise ein Generator unerwartet ausfällt oder sich überraschend ein Teil des Netzes aufgrund eines Fehlers trennt. Alexander Wahlig erinnert sich noch gut daran, als während der Inbetriebnahme mitten in der Nacht ein Generator plötzlich ausgefallen ist - fünf Megawatt und damit etwa 20 Prozent der gesamten Erzeugung zu diesem Zeitpunkt brachen ohne Vorwarnung weg. „Ohne unsere mtu EnergyPacks hätte dieser Ausfall starke Schwankungen der Netzfrequenz der Insel zur Folge gehabt“, sagt er. Doch die Batterien sind eingesprungen und konnten durch dezentrale Frequenzregelung die Hälfte der Leistung innerhalb von weniger als 100 Millisekunden kompensieren und so die Schwankungen im Stromnetz deutlich reduzieren.  

mtu EnergyPacks sorgen für Zuverlässigkeit

„Mit den mtu EnergyPacks gewinnt die erzeugte Leistung des Solarkraftwerks für uns maßgeblich an Zuverlässigkeit. Sie sorgen dafür, dass die Stromversorgung auf der Insel stabil bleibt und bilden so das Rückgrat unserer grünen Energieproduktion“, sagt Dr. Laurent Sam von Public Utilities Corporation, dem Netzbetreiber auf den Seychellen.