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Verstärkung für die Wattenmeer-Gas-Fähre

Veröffentlicht am 28 Januar 2021 von Kerstin Hansmann, Bilder von Henry Drost

Die zweite Gas-betriebene Fähre hat den Betrieb auf dem westfriesischen Wattenmeer aufgenommen. Die Willem de Vlamingh – so wurde das Schiff getauft – ist mit zwei 16-Zylinder-mtu-Gasmotoren der Baureihe 4000 ausgestattet.
Harlingen, Niederlande

Die Welt steht still, doch auch eine Pandemie kann die niederländische Reederei Doeksen nicht davon abbringen, ihre Ziele zu verfolgen. Sie möchte ihren Fährbetrieb nachhaltiger gestalten und die bestehende Flotte nach und nach mit umweltfreundlicheren Antriebs-Technologien ausstatten. Und das mit Erfolg: Mitten im Lockdown nimmt die zweite Gas-betriebene Fähre den Betrieb auf dem westfriesischen Wattenmeer auf. Die Willem de Vlamingh – so wurde das Schiff getauft – ist mit zwei 16-Zylinder-mtu-Gasmotoren der Baureihe 4000 ausgestattet. Sein Schwesterschiff Willem Barentz ist bereits seit dem Sommer im Einsatz    (wir berichteten).

  

Die neue Fähre ist mit zwei 16-Zylinder-Gasmotoren der mtu-Baureihe 4000 ausgestattet.

„Auch wenn weltweit gerade die Corona-Pandemie im Fokus steht, dürfen wir die Umwelt nicht vergessen. In der maritimen Industrie brauchen wir nachhaltige Lösungen, die die Schadstoffemissionen reduzieren. Ich freue mich, dass wir nun bereits die zweite LNG-Fähre in unsere Flotte aufnehmen können.“

Dirk Spoor, CEO der Reederei Doeksen

Die neue, 70 Meter lange Fähre besteht genau wie ihr Schwesterschiff komplett aus Aluminium. Dadurch ist sie leichter und verbraucht weniger Kraftstoff als konventionelle Fähren. Die 16-Zylinder-mtu-Gasmotoren der Baureihe 4000 bringen eine Leistung von 1492 kW auf, die Fähre kann eine Höchstgeschwindigkeit von 14 Knoten erreichen. Die bestehende Flotte kann die Verstärkung gut gebrauchen - jährlich möchten rund 800.000 Menschen von Harlingen auf dem niederländischen Festland bis zu den rund 30 Kilometer entfernten Inseln Vlieland und Terschelling hin und zurückbefördert werden.

Betrieben wird das Schiff zunächst mit flüssigem Erdgas (LNG), die Reederei sieht das als eine Art Übergangsbrennstoff. Zukünftig – sobald die notwendige Infrastruktur dafür geschaffen ist – möchte sie auf nachhaltigeres Bio-LNG oder LBG (Liquified Bio Gas) umsteigen. Ein Restwärme-Rückgewinnungssystem sorgt bereits jetzt dafür, dass die Wärmeenergie sowohl aus dem Kühlsystem des Motors als auch aus den Abgasen genutzt wird. Zwei Orcan-Einheiten liefern zudem den gesamten elektrischen Energiebedarf des Bugstrahlrudersystems und decken einen Teil des normalen elektrischen Bedarfs an Bord.  

„Wir sind stolz darauf, dass die zweite Fähre mit unseren neuen mtu-Gasmotoren den Betrieb auf dem Wattenmeer aufnimmt. Wir hoffen, dass die Pandemie es schon bald zulassen wird, wieder zu mehr Normalität zurückzukehren.“

Denise Kurtulus, Leiterin des Marine-Geschäftsbereiches bei Rolls-Royce Power Systems
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