mtu-Notstromaggregate sind für nachhaltige Kraftstoffe wie E-Fuels und HVO (Hydrotreated Vegetable Oil) freigegeben. HVO kann ohne weitere Anpassungen anstatt fossilem Diesel verwendet werden. Es ist bereits auf dem Markt weit verbreitet, hinkt jedoch weltweit in der Verfügbarkeit hinterher. Da immer mehr Betreiber es verwenden, und Regierungen Umweltziele vorschreiben, erwarten wir, dass sich dies verbessern wird.
Mit unserem zertifizierten Service können Betreiber die Testläufe ihrer Anlagen seltener durchführen – statt monatlich nur noch alle drei Monate. Das spart nicht nur Geld, sondern reduziert auch die Emissionen. Unsere mtu-Abgasnachbehandlungssysteme halten zudem Schadstoffe wie Stickoxid und Feinstaub auf einem absoluten Minimum.
Wir haben als erster Motorenhersteller zertifizierte Umweltprodukt-Deklarationen für Notstromaggregate entwickelt. Damit weisen wir den Umweltfußabdruck unserer mtu-Systeme nach, setzen neue Standards für Umwelttransparenz und unterstützen Kunden bei der Reduzierung ihres CO2-Fußabdrucks.
Für Gasmotoren sind nachhaltige Kraftstoffe wie Biogas und Biomethan verfügbar und bieten eine umweltfreundliche Lösung. Sobald grüner Wasserstoff ausreichend verfügbar ist, können mtu-Gasaggregate mit 100 Prozent Wasserstoff oder auch mit einer Wasserstoff-Beimischung erheblich zur CO2-Reduzierung beitragen. Seit dem Sommer 2025 haben wir erste mtu-Blockheizkraftwerke mit 100 Prozent Wasserstoff im Einsatz.
Auch in der Entwicklung von Carbon-Capture-Lösungen, bei denen das CO2 von Gaskraftwerken rückgewonnen und aufbereitet wird, sind wir aktiv und haben ein 10-Megawatt-Gasmotorenkraftwerk inklusive einer CO2-Rückgewinnungsanlage in Großbritannien in Betrieb genommen.
Welche Trends sehen Sie für die Energieversorgung von Rechenzentren in den nächsten zehn Jahren?
Es besteht kein Zweifel daran, dass Effizienz und Sicherheit weiterhin Priorität in der Energieversorgung von Rechenzentren haben. Lösungen, die nachhaltig sind und Lösungen, die Möglichkeiten für Eigenerzeugung bieten, um Resilienz und Autarkie in der Energieversorgung zu stärken, werden wichtiger werden.
Wir gehen davon aus, dass künftig verstärkt Erdgas für die Energieversorgung von Rechenzentren verwendet wird, insbesondere in Nordamerika, wo es relativ kostengünstig und leicht verfügbar ist. Wir sehen es als natürliche Überbrückungstechnologie für die sich abzeichnende Energielücke zwischen Angebot und Nachfrage aus dem Stromnetz.
Mittel- bis langfristig sehen wir auch nukleare Lösungen wie die kleinen modularen Reaktoren (SMR) aufkommen, die Rechenzentren eine zuverlässige, langfristige Energieversorgung bieten. Diese werden ebenfalls eine Notstromversorgung benötigen, sodass die Nachfrage nach unseren Diesel- und Gassystemen auch beim Einsatz von SMR bestehen bleiben wird.
Insgesamt sehen wir nicht die eine Lösung, nicht den silver bullet. Wir gehen davon aus, dass es je nach Region, Gegebenheiten und je nach Kundenbedarf verschiedene Technologien und Lösungen geben wird.
Was kommt als nächstes bei Rolls-Royce – wird es neue Lösungen geben?